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/ 04.06.2013
Heinrich Stemeseder

Der politische Mythus des Antichristen. Eine prinzipielle Untersuchung zum Widerstandsrecht von Carl Schmitt

Berlin: Duncker & Humblot 1997; 199 S.; 86,- DM; ISBN 3-428-08850-6
Diss. Innsbruck. - Der Autor nähert sich dem Thema "Widerstandsrecht und Carl Schmitt" nach eigenem Bekunden aphoristisch-progressiv, worunter er keine systematische Durchdringung, sondern eine Annäherung aus historischen, politikwissenschaftlichen und philosophischen Gedankensträngen versteht. Er beginnt mit allgemeinen Überlegungen zur Herkunft des Widerstandsgedankens seit der Antike und stellt Hobbes und Locke als Antipoden gegenüber. Widerstand wird als "Anti-Staat", als Gegenbild des Staates interpretiert. Im nächsten Teil, "Legitimität gegen Legitimation durch Verfahren" (47 ff.), erfolgt die Annäherung an Carl Schmitt über seine "Strategien im Kampf gegen Weimar" (47 ff.), die Zeit des Nationalsozialismus (77 ff.) und die Zeit nach 1945 (113 ff.). In dem Abschnitt "Substanz der Form" (151 ff.) werden dann Katholizismus und Dezisionismus untersucht, um letztlich bei der "Theologie des Antichristen" (171 ff.) zu landen. Fazit des in seiner aphoristischen Sprunghaftigkeit nicht immer einfach zu verstehenden Buches: Carl Schmitt wird "auch heute wieder verstärkt gelesen, weil seine 'magischen' Begriffe, erkannt oder unerkannt, nach wie vor zirkulieren und seine Authentizität niemand bestreiten kann" (182).
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.465.32 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Heinrich Stemeseder: Der politische Mythus des Antichristen. Berlin: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5137-der-politische-mythus-des-antichristen_6753, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 6753 Rezension drucken
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