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/ 20.06.2013
Klaus Schlichte

Der Staat in der Weltgesellschaft. Politische Herrschaft in Asien, Afrika und Lateinamerika

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 2005; 329 S.; kart., 29,90 €; ISBN 3-593-37881-7
Habilitationsschrift. – Schlichte setzt sich mit den Formen von insbesondere staatlicher Herrschaft auseinander. Obwohl die Vorstellung eines in allen gesellschaftlichen Bereichen vertretenen Staates außer im historisch stilbildenden Europa in die Irre führe, lege die Wissenschaft eine solche Idealform ihren Analysen zugrunde. Jedoch ist „[g]erade bei Prozessen der Staatsbildung, mit denen die Differenz Innen-Außen von politischen Räumen erst konstituiert wird, [...] das Denken in Konstellationen sinnvoller, die die gängigen Unterscheidungen übergreifen, und in denen diese Prozesse als Momente des übergreifenden Zusammenhangs globaler Vergesellschaftung begriffen werden“ (58). Dies hingegen erfordere, eine soziologische Perspektive einzunehmen und für die internationalen Beziehungen zu operationalisieren, die parallele, sich unter- und überlagernde Interaktionsbeziehungen erfassen kann. Insbesondere über die Formen von Gewalt und in diesem Kontext das Ausbleiben ihrer staatlichen Monopolisierung, die Finanzierung staatlicher Herrschaftsapparate und ihrer Rechtmäßigkeit bringt Schlichte eine Reihe von Zusammenhängen zutage, welche auch zukünftig für die politikwissenschaftliche Analyse weltgesellschaftlicher Vorgänge eine gewichtige Rolle spielen dürften.
Florian Peter Kühn (KÜ)
Dr., M. P. S., wiss. Mitarbeiter, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.22.652.672.684.14.41 Empfohlene Zitierweise: Florian Peter Kühn, Rezension zu: Klaus Schlichte: Der Staat in der Weltgesellschaft. Frankfurt a. M./New York: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/24930-der-staat-in-der-weltgesellschaft_28821, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 28821 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
CC-BY-NC-SA