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/ 07.11.2013
Michael Ehrke / Elmar Römpczyk

Der steinige Weg nach Europa. Die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung in Serbien und in den baltischen Staaten

Bonn: Verlag J. H. W. Dietz Nachfolger 2013 (Geschichte der internationalen Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung 10); 277 S.; brosch., 24,- €; ISBN 978-3-8012-0442-6
Das Aufbegehren mehrerer Teilrepubliken läutete 1991 das insgesamt unblutige Ende der Sowjetunion ein, durch das fortan mehrere unabhängige Nachfolgestaaten im baltischen Raum existieren. Im selben Jahr strebten auch die Teilrepubliken Jugoslawiens nach Souveränität, allerdings verlief der Zerfall des Staates nicht friedlich, sondern hatte Anfang der 1990er‑Jahre mehrere Kriege zur Folge. Die Friedrich‑Ebert‑Stiftung (FES) hat seinerzeit sowohl im Baltikum als auch in Jugoslawien gearbeitet und stand aufgrund der politischen Veränderungen sowie der religiösen und ethnischen Konflikte vor großen Herausforderungen. Das Buch hat, wie Reinhard Krumm in seinem Vorwort schreibt, den Anspruch, die Arbeit der FES exemplarisch anhand der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie der größten jugoslawischen Teilrepublik Serbien vorzustellen, die „in einem Spannungsfeld zwischen der EU und Russland [stehen] und […] damit für die deutsche Politik von großer Bedeutung [sind]. Und für die Sozialdemokratie, weil sich hier die Brandt’sche Ostpolitik fortsetzt, denn ohne die Einbeziehung der Interessen dieser vier Länder ist ein friedliches Europa nicht denkbar“ (9). In der Tat stellt das Buch die Arbeit der FES in beiden Regionen Europas vor, allerdings leistet es weit mehr als das. Denn die Autoren rekonstruieren die komplexen Entwicklungen, die von deutschen Medien oftmals simplifiziert wurden, sodass ein viel zu einseitiges Bild von Serbien und den drei baltischen Staaten entstand. Wie Ehrke und Römpczyk darlegen, haben die Äußerungen und Beschlüsse von deutschen Politikern keineswegs dazu geführt, dass dieses Bild revidiert wurde. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die historisch‑politischen Besonderheiten sowie die aktuelle Situation vor Ort gestaltete sich auch die Arbeit der FES in den jeweiligen Regionen schwierig. In Serbien konzentrierte sie sich vorrangig auf die Förderung der Demokratie und in den baltischen Staaten auf die Herstellung von Sicherheit.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 4.442.612.624.214.222.222.3312.2632.23 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Michael Ehrke / Elmar Römpczyk: Der steinige Weg nach Europa. Bonn: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/36379-der-steinige-weg-nach-europa_44320, veröffentlicht am 07.11.2013. Buch-Nr.: 44320 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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