Einen Meilenstein der vergleichenden sozialwissenschaftlichen Forschung legen Jens Borchert und Stephan Lessenich vor – methodisch wie inhaltlich. In ihrem Sammelband vereinen sie zwanzig zentrale Schlüsseltexte der vergleichenden Forschung aus den zurückliegenden fünf Jahrzehnten: von M. Rainer Lepsius über Robert O. Keohane, Sidney Verba, Jens Alber und Andrew Shonfield bis hin zu Colin Crouch, Stein Rokkan und Arend Lijphart. Der erste Hauptteil bietet einen systematischen und methodischen Zugriff auf die vergleichende Gesellschaftsanalyse. Im zweiten Hauptteil werden die sozialwissenschaftlichen Schlüsselkategorien Staat, Demokratie und Kapitalismus als zentrale Gegenstandsbereiche des sozialwissenschaftlichen Vergleichs in den Blick genommen. Beide Hauptteile werden ausführlich durch die Herausgeber eingeleitet und von ihnen kommentiert. Das Kompendium ist dabei insofern faszinierend, als es sowohl als Einführungsbuch als auch als Reader ausgezeichnet verwendet werden kann und dabei die reichhaltigen Facetten des sozialwissenschaftlichen Vergleichs, auch in ihren Widersprüchen und Nuancen, deutlich werden lässt. Bedauerlich ist lediglich, dass die Sprache der dokumentierten Texte nicht einheitlich ist, sodass entweder die deutschsprachigen Texte hätten ins Englische übersetzt werden müssen oder umgekehrt die englischsprachigen ins Deutsche.