Kants Friedensentwurf ist nach dem Ende des Ost-West-Konflikts und dem seitherigen Auftreten kleinerer, keineswegs aber gewaltloser Konflikte auf dem ganzen Globus in der Theorie der internationalen Beziehungen immer wieder diskutiert worden. In Jena fand 1995 zum 200. Jahrestag des Erscheinens der Schrift ein Kolloquium statt, das Kants Entwurf auf den Prüfstand stellte. Der Band faßt die aus philosophischer, historischer und friedenspolitischer Perspektive herangehenden Beiträge zusammen. Inhalt: Volker Gerhardt: Eine kritische Theorie der Politik. Über Kants Entwurf "Zum Ewigen Frieden" (5-20); Klaus Dicke: "Lieber hätt' ich von Dir den Kranz des Friedens empfangen". Rezeption und Wirkungsgeschichte von Kants Schrift in Jena 1795 - 1815 (21-36); Georg Geismann: Warum Kants Friedenslehre für die Praxis taugt ... und warum die Friedenslehren von Fichte, Hegel und Marx schon in der Theorie nicht richtig sind (37-51); Hans-Christian Lucas: "Es gibt keinen Prätor zwischen Staaten". Zu Hegels Kritik an Kants Konzeption (53-60); Reinhard Brandt: Quem fata non ducunt, trahunt. Der Staat, die Staaten und der friedliche Handel (61-86); Hans Ebeling: Kants "Volk von Teufeln", der Mechanismus der Natur und die Zukunft des Unfriedens. Über den Mythos der kommunikativen Vernunft (87-94); Iring Fetscher: Kants friedliebende Republiken und der (populistische) Nationalismus (95-107); Karl-Ulrich Meyn: Das Prinzip der Repräsentation im "Ewigen Frieden" und die englische Tradition (109-118); Véronique Zanetti: Widerstandsrecht und Interventionsrecht (119-131); Klaus-M. Kodalle: Die aktuelle Barbarei. Im Spiegel der Kantischen Erwägungen (133-150).