Der Autor - Professor für Politik und Migrationspolitik, ehemaliger Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland und seit 2005 Abgeordneter der Linkspartei im Bundestag - setzt sich „aus Sicht der Betroffenen“ (14) mit dem „Versagen der Integrationspolitik“ (13) in Deutschland auseinander. Thematisiert werden dabei folgende Bereiche: die Situation der Einwanderer in Deutschland („Leben vor der Tür“), Versuche zur Reform des Staatsangehörigkeitsrechts, Chancen der multikulturellen Gesellschaft, Konzepte interkultureller Erziehung, Rassismus in Deutschland, der laut Keskin „ignorierte“ Beitrag der Einwanderungsbevölkerung für die deutsche Gesellschaft, die Problematik einer europäischen Abschottungspolitik („Festung Europa“), die Lebenslagen der Deutschtürken sowie das Thema „Türkei-Beitritt“. In allen Teilen des Buches werden dezidierte Auffassungen vertreten – beispielsweise für den Multikulturalismus, für die erleichterte Einbürgerung und für den Türkei-Beitritt sowie gegen eine vermeintlich vorurteilsbehaftete Sicht auf die Einwanderungsbevölkerung. Erfreulich ist, dass trotz der eindeutigen Positionierung stets die argumentative und anhand von Literatur und Empirie belegte Auseinandersetzung im Vordergrund steht. Über Keskins Kernthesen darf mit Recht gestritten werden, seine Ausführungen stellen jedoch einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Diskussion dar.