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/ 03.06.2013
Reinhard Kühnl

Deutschland seit der Französischen Revolution. Untersuchungen zum deutschen Sonderweg

Heilbronn: Distel Verlag 1996 (Beiträge zur politischen Bildung 29); 255 S.; 32,- DM; ISBN 3-929348-10-1
Seine schon in verschiedenen Zeitschriften und Sammelbänden erschienenen Aufsätze präsentiert Kühnl unter der Fragestellung: "Worin besteht [der] 'deutsche Sonderweg'?" (8). In drei großen Abschnitten (Französische Revolution bis zum Ersten Weltkrieg; Erster Weltkrieg bis zum Faschismus; Nachkriegszeit) beschreibt der Autor diesen Sonderweg, den er mit 1945 keineswegs beendet sieht. Er bezieht Stellung gegen die etablierte, d. h. konservative Geschichtsschreibung, und insofern ist seine Haltung auch im Historiker-Streit der achtziger Jahre durch seine Ablehnung z. B. gegenüber Ernst Nolte und Andreas Hillgruber deutlich markiert. Kühnl bietet insgesamt gesehen keine neuen Perspektiven an, wenn er etwa den Ersten Weltkrieg als die Auseinandersetzung zwischen saturiertem (Frankreich, Großbritannien) und expandierendem Imperialismus (Deutsches Reich) definiert, den Faschismus in Deutschland nicht nur als eine an die Person Hitlers gebundene Herrschaftsform charakterisiert, und schließlich die Bundesrepublik wie alle anderen Industriestaaten auch in einem epochalen Umbruch begriffen sieht.
Axel Gablik (AG)
Dr., Historiker.
Rubrizierung: 2.32.31 Empfohlene Zitierweise: Axel Gablik, Rezension zu: Reinhard Kühnl: Deutschland seit der Französischen Revolution. Heilbronn: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1339-deutschland-seit-der-franzoesischen-revolution_1491, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 1491 Rezension drucken
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