Wagener legt mit dieser kleinen und leicht verständlichen Schrift bereits das zweite Häppchen-Sammelsurium zu ökonomischen Fragen und Problemen vor. Nach „Konjunktur und Wirtschaftswachstum“ (siehe Buch-Nr. 38416) rücken jetzt „Geld und Finanzmärkte“ in das Zentrum der Betrachtungen. Die Reihe erfüllt damit den Zweck eines wissenschaftlich fundierten Einstiegs für Laien, ohne diese mit schwerer Kost wie Quellennachweisen und Zitaten zu überfrachten. Die Stärke der Darlegungen liegt insbesondere in der guten Aufbereitung historischer Entwicklungen, wie dies u. a. bei den Ausführungen zur Entstehung des Geldes, des Kredits und des Zinses deutlich wird. Fast durchgängig bewegt sich Wagener mit seinen Ausführungen im wirtschaftswissenschaftlichen Mainstream und geht nur vereinzelt und stark kursorisch auf Minderheitenmeinungen ein. Dies kann immer dann kritisch gesehen werden, wenn es um die Darlegung durchaus strittiger Themenkomplexe geht, die von anderen Disziplinen oder auch seitens der Politik deutlich anders gesehen werden (können). Exemplarisch sei hier auf die Verteidigung exorbitant hoher Spitzeneinkommen von Investmentbankern verwiesen, die der Autor kategorisch als „Erfolgsprämien“ (54) und Ergebnisse des globalen Wettbewerbs darlegt. Ebenso wirkt es etwas banal, die Ablehnung einer Finanztransaktionssteuer vornehmlich an deren nicht globaler Umsetzbarkeit festzumachen. Am ehesten werden sich diejenigen interessierten Anfänger mit der Lektüre anfreunden können, die wie der Autor auf die goldene Mitte setzen. „Was hat der Staat eigentlich mit dem Geld zu tun? Wir sind geneigt zu sagen: alles. Einige Ökonomen meinen dagegen: nichts. Die Wahrheit liegt wie so häufig irgendwo dazwischen.“ (85)