Gesellschaftswiss. Diss. Gießen. - Die Autorin nähert sich der Problematik des Rechtsextremismus aus einer kombinierten Perspektive von Politik- und Sprachwissenschaft. Die Analyse der Sprache als zentralem Medium zur Vermittlung politischer Inhalte und Überzeugungen soll bezüglich des "rechten" Sprachgebrauchs Aufschluss über die Wirksamkeit von Ideologiebildungsprozessen bei den jeweiligen Zielgruppen - im Fokus stehen die Jugendlichen - geben. Der Begriff der Ideologie wird im Sinne Euchners als Gedankengebilde zur Orientierung und Interpretation der sozialen Wirklichkeit (20) verwendet. Auf dem Weg der Analyse verschiedener Typen von Medientexten (Parteiperiodika und -programme, Internet, Radio- und TV-Mitschnitte, Wahlwerbung usw.) wird geklärt, ob und wie mit ihnen "rechte" Ideologie gebildet wird und wie Ideologiebildung vonstatten geht (23). Auffällig am Forschungsdesign der Arbeit sind die Hypothesen, welche zu großen Teilen gängige Überzeugungen der Extremismusforschung widerspiegeln, wie beispielsweise: "Der Versuch einer ideologischen Einwirkung auf das Bewusstsein des Rezipienten eines Medientextes ist im Gebrauch von Wortmaterial erkennbar. Ideologiebildende Ziele werden mit sprachlicher Strategie in den Medientexten verfolgt." (35) Es ist zu vermuten, dass die Autorin die Originalität der Arbeit vor allem im Nachweis der Fruchtbarkeit der sprachlichen Analyse erblickt. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung jedenfalls bestätigen sowohl all ihre Hypothesen als auch allseits bekannte und anerkannte Urteile und Auffassungen über das Phänomen des Rechtsextremismus.