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/ 20.06.2013
Damian Grasmück

Die Forza Italia Silvio Berlusconis. Geburt, Entwicklung, Regierungstätigkeit und Strukturen einer charismatischen Partei

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2005 (Italien in Geschichte und Gegenwart 22); 533 S.; brosch., 79,50 €; ISBN 3-631-53839-1
Mit der Forza Italia ist eine neue, mit den vorherrschenden parteipolitischen Traditionen Italiens brechende politische Formation entstanden, die als „neue italienische Anomalie“ gilt. Grasmück beschäftigt sich mit folgenden Fragen: Unter welchen Voraussetzungen und Bedingungen ist die FI entstanden? Mit welchen Mitteln gelang es ihr, innerhalb kürzester Zeit zu einem der politischen Hauptakteure Italiens aufzusteigen und über Jahre hinweg diese Stellung auch zu behaupten? Für welche Politik steht die FI, sowohl als zweimalige Regierungs- als auch als Oppositionspartei? Welche politischen, sozialen und gesellschaftlichen Schichten spricht sie ganz besonders an? Welchen unterschiedlichen Parteiorganisationsmodellen folgte sie im Laufe ihrer Geschichte? Stellt die FI auch für andere Parteien in anderen Ländern ein nachahmenswertes Modell dar? Diese Frage ist vor allem deshalb interessant, weil der Parteitypus der Heeres- und Volkspartei für überholt galt und dem „Super-Wahlkomitee“ der Präsidentenpartei die Zukunft zu gehören schien. Grasmück scheut sich nicht vor klaren Stellungnahmen zu Berlusconi: „Ein unter Anklage stehender Regierungschef, der seine Macht und seinen Einfluss auf das Parlament frank und frei dazu missbraucht, um sich rückwirkend geltende Gesetze auf den Leib maßgerecht schneidern zu lassen, sucht seinesgleichen in der westlichen Staatengemeinschaft“ (459). Hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Parteiensystems stellt Grasmück keine klare Prognose, sieht aber den gegenwärtigen Ministerpräsidenten als beherrschende Figur: „Es scheint ganz so, als ob die weitere Entwicklung der Parteienlandschaft zu einem nicht unwesentlichen Teil von einem einzigen Mann abhängt: von Silvio Berlusconi, der mit Hilfe seiner charismatischen Partei Forza Italia das politische Schicksal Italiens in ganz unterschiedliche Bahnen zu lenken vermag.“ (473)
Heinz-Werner Höffken (HÖ)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.612.22.222.232.26 Empfohlene Zitierweise: Heinz-Werner Höffken, Rezension zu: Damian Grasmück: Die Forza Italia Silvio Berlusconis. Frankfurt a. M. u. a.: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/24479-die-forza-italia-silvio-berlusconis_28270, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 28270 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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