"Die Frauen der Nazis" (siehe ZPol 4/99: 1493) entwickelte sich in Deutschland, Österreich, Israel, den USA und in über zehn weiteren Ländern zum Bestseller. Nun legt die österreichische Historikerin Sigmund einen Nachfolgeband vor, in dem sie sechs weitere Kurz-Biographien in gewohnt spannend geschriebener Weise präsentiert: Gerda Bormann zählte "zu den bestinformierten Geheimnisträgern des Dritten Reiches" (29), die manche Informationen von ihrem Ehemann gar vor Hitler erfuhr. Die 10-fache Mutter ermutigte Martin Bormann zu seinen Affären und wollte die Vielehe auch gesetzlich verankern. Lina Heydrich, "'die Witwe des Reichs'" (74) - der Geheimdienstchef Reinhard Heydrich wurde 1942 in Prag ermordet -, stand als Lady Macbeth hinter der steilen Karriere ihres Mannes. Eva Brauns Rivalin, die mondäne Unity Valkyrie Mitford aus der englischen Aristokratie, arbeitete für Hitler als Politagitatorin. Aufgrund ihrer Verzweiflung darüber, dass es nicht zu einer deutsch-englischen Verbrüderung kam, unternahm sie einen Selbstmordversuch, den sie überlebte; später kehrte sie nach England zurück. Die Fliegerin Hanna Reitsch landete am Höhepunkt der Schlacht um Berlin beim Brandenburger Tor, um Hitler aus dem Führerbunker auszufliegen. Für die musikalische Untermalung des Dritten Reiches sorgte "die Herrin von Bayreuth" (181) Winifred Wagner, und die glühende Anhängerin des NS-Regimes Karoline Rascher entführte zur Steigerung des Ansehens ihres Ehemannes, ein KZ-Arzt, Kinder, die sie als eigene ausgab.