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/ 04.06.2013
Franz Büllingen

Die Genese der Magnetbahn Transrapid. Soziale Konstruktion und Evolution einer Schnellbahn

Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag 1997; XIII, 292 S.; brosch., 68,- DM; ISBN 3-8244-4213-2
Wie gelangt ein technologisches Großprojekt wie die Magnetbahn Transrapid zur Implementation, dessen Nutzen in der Gesellschaft so umstritten ist? Ungeachtet der technischen Vorzüge des neuen Verkehrsmittels stellt sich die Frage, ob die Magnetbahn innerhalb der bestehenden Verkehrsinfrastruktur Deutschlands und Europas einen ökologischen, ökonomischen oder gesellschaftlichen Gewinn bringen würde. Daß der Transrapid auf dem internationalen Markt sein Exportpotential entwickeln kann, bleibt ebenfalls ungewiß. Der Autor konstatiert daher einen Moment der "Irrationalität" (7) in Entwicklung und Implementation; er analysiert das Projekt Transrapid unter dem Gesichtspunkt der Motive und Interessenlagen der beteiligten kommunikativ und organisatorisch vernetzten Akteure. Die Hauptthese lautet, daß das Projekt nicht nur auf Grund der Interessen der Akteure aus Wirtschaft und Technik aufgenommen wurde, sondern auch wegen seines geringeren Konfliktpotentials im Vergleich zu restriktiven politischen Regelungen zur Verlagerung des Individualverkehrs auf die Schiene. Die Studie, die die Entwicklung des Projekts in Inventions-, Innovations-, Konsolidierungs- und Implementationsphase untergliedert und jede Phase einer gesonderten Analyse unterzieht, orientiert sich in ihren theoretischen Grundlagen an organisationssoziologischen, handlungs- und systemtheoretischen Überlegungen.
Ron Faber (RF)
Rubrizierung: 2.3432.341 Empfohlene Zitierweise: Ron Faber, Rezension zu: Franz Büllingen: Die Genese der Magnetbahn Transrapid. Wiesbaden: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/4225-die-genese-der-magnetbahn-transrapid_5955, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 5955 Rezension drucken
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