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/ 04.06.2013
Karin Waringo

Die Internationalisierung der Produktion in der französischen Regulationstheorie

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 1998; 308 S.; kart., 68,- DM; ISBN 3-593-35947-2
Aktuelle internationale Transformationsprozesse gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Beziehungen verdeutlichen nach Meinung der Autorin die Schwächen imperialismus- und modernisierungstheoretischer Ansätze. Dies nimmt Waringo zum Anlaß, die alternativen Erklärungsvarianten der französischen Regulationstheorie fundiert darzustellen und sie an ihrer Konsistenz und Fähigkeit zu messen und "der Komplexität des Internationalisierungsprozesses als Prozeß der Interaktion zwischen nationaler und internationaler Ebene Rechnung zu tragen" (25). Dafür werden zunächst die Grundlagen der regulationistischen Internationalisierungsanalysen aufgezeigt, wobei sie zwischen den zwei Grundströmungen, dem Pariser und dem Grenobler Ansatz, unterscheidet. Es folgen umfassende Darstellungen wesentlicher Protagonisten der Regulationstheorie wie Aglietta, Lipietz und Mistral. Waringo kommt zu dem Schluß, daß sowohl der Pariser als auch der Grenobler Ansatz "eine differenzierte Betrachtungsweise" entwickeln, "die der Selektivität des Internationalisierungsprozesses Rechnung trägt"; sie böten jedoch keine "wirkliche Alternative zum Paradigmenverlust in der Internationalisierungsdebatte" (294). Allerdings plädiert sie für eine "systematische Revision und Erweiterung", da sie von einem "unzweifelhaften Entwicklungspotential" der Regulationstheorie ausgeht (294). Aus dem Inhalt: I. Allgemeine Grundlagen der regulationistischen Internationalisierungsanalysen: 1. Heterodoxie der Ansätze; 2. Der Einfluss der "théorie générale" von François Perroux; 3. Der Grenobler Ansatz; 4. Der Pariser Ansatz. II. Regulation im Produktivsystem: 1. Der Ansatz des GRREC; 2. Dominanz als Strukturprinzip der internationalen Beziehungen; 3. Krise als Prozess des Zerfalls der Produktivsysteme; 4. Überwindung der Krise. III. Der Produktionsprozess als Vehikel fordistischer Internationalisierung: 1. Der Ansatz Michel Agliettas; 2. Das "Grenzprinzip"; 3. Konsequenzen des Übergangs zur intensiven Akkumulation für den Welthandel und die industriellen Strukturen; 4. Der zentrale Fordismus und sein Verhältnis zur Peripherie (1); 5. Internationalisierung ohne Regulation. IV. Fordismus als Erschließung des Binnenmarkts: 1. Der Ansatz von Alain Lipietz; 2. Erster Entwurf einer Internationalisierungstheorie in "Le capital et son espace"; 3. Internationalisierung im Zeitalter des Fordismus; 4. Neue Entwicklungsmodelle? V. Internationalisierung als Prozess der ungleichen Verbreitung des fordistischen Wachstumsregimes: 1. Der Ansatz Jaques Mistrals; 2. Die internationale Verbreitung des fordistischen Wachstumsregimes. VI. Internationalisierung als Prozess der Homogenisierung und Differenzierung der Weltwirtschaft: 1. Der Ansatz Carlos Ominamis; 2. Die Beziehung zwischen Zentrum und Peripherie im Zeitalter des Fordismus; 3. Die Krise des Fordismus; 4. Die Veränderungen der internationalen Arbeitsteilung. VII. Internationalisierung und Krise: 1. Der Ansatz von Maurice Baslé, Jacques Mazier und Jean-François Vidal; 2. Methodische Grundlagen - Die Wechselwirkungen zwischen nationaler und internationaler Ebene; 3. Die Entwicklung des internationalen Wachstumsregimes und seine Krisen; 4. Nationale und internationale Krisenfaktoren; 5. Ausweg aus der Krise. VIII. Die Internationalisierung der Produktion in regulationistischen Kategorien - Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerung.
Ulrike Hensel (UH)
Rubrizierung: 4.434.1 Empfohlene Zitierweise: Ulrike Hensel, Rezension zu: Karin Waringo: Die Internationalisierung der Produktion in der französischen Regulationstheorie Frankfurt a. M./New York: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5366-die-internationalisierung-der-produktion-in-der-franzoesischen-regulationstheorie_7036, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 7036 Rezension drucken
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