Deutsche Übersetzung des bereits 1985 in englischer Sprache erschienenen, aus der Oxforder Dissertation des Autors hervorgegangenen Buches, das wohl als das Standardwerk über die verschiedenen völkisch-okkulten Personen, Sekten und Organisationen angesehen werden muß, die eine Rolle in der Frühgeschichte der nationalsozialistischen Vorstellungswelt spielen. Goodrick-Clarke schildert auf der Basis gründlichen Quellenstudiums die okkulten Lehren und politischen Vorstellungen der Protagonisten jener antimodernen, kulturpessimistischen und rassistischen Gruppen, die unter dem Titel der Ariosophen gefaßt werden. Diese repräsentierten seit dem späten 19. Jahrhundert eine Subkultur, die uns Heutigen absurd und bizarr anmutet, deren Botschaften aber in der politischen Rechten der Weimarer Zeit durchaus rezipiert wurden. Der Anhang der deutschen Ausgabe enthält einen Aufsatz von H. T. Hakl über "Nationalsozialismus und Okkultismus" (194-217). In diesem Aufsatz macht Hakl zu Recht darauf aufmerksam, daß es zu kurz griffe, wollte man den Nationalsozialismus als okkultes Phänomen begreifen. Eine solche Behauptung liegt indes weder in der Absicht noch in der Konsequenz der Studie Goodrick-Clarkes; sie durchleuchtet lediglich einen der in der Forschung lange vernachlässigten Mosaiksteine, die in die Inkubationszeit des Nationalsozialismus gehören. Das Buch liefert einen Beitrag zum Verständnis jenes geistigen Klimas, das zum Untergang der Weimarer Republik beitrug.