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/ 04.06.2013
Stephan Hobe (Hrsg.)

Die Präambel der UN-Charta im Lichte der aktuellen Völkerrechtsentwicklung

Berlin: Duncker & Humblot 1997 (Veröffentlichungen des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht an der Universität Kiel 120); 161 S.; 76,- DM; ISBN 3-428-09003-9
Der Band vereinigt die Vorträge eines Symposiums am Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht anläßlich des 60. Geburtstages seines Direktors, Jost Delbrück, vom November 1995. Einigendes Band der Beiträge ist das Bemühen, einen Text von "bislang eher untergeordnete[r] Bedeutung" (5) Stück für Stück zu analysieren, um "Chartaanspruch und dessen faktische Realisierung in den letzten 50 Jahren unter eben jenem Aspekt zu vergleichen, der auch für das wissenschaftliche Wirken Jost Delbrücks maßgebend war und ist: die Konstitution des Friedens als Rechtsordnung" (5). Die allesamt fundierten und auch kritischen Beiträge belegen, daß in den Worten der Präambel "[n]icht idealistischer Aufschwung zu den Menschheitsidealen, sondern konkretes Arbeiten an der Verrechtlichung" (Dicke, 51) angelegt sei und sie somit den "völkerrechtlichen Nachvollzug des Ewigen Friedens" (Meyn, 33) repräsentiere. Die Geschichte zeige, daß sie zudem äußerst "dynamische Entwicklungspotentiale beinhalte" (Riedel, 35). Im Anhang finden sich neben Auszügen aus der Charta weitere Dokumente von der "Declaration on Social Progress and Development" aus dem Jahre 1969 bis zur Erklärung der Generalversammlung zum fünfzigjährigen Jubiläum der UNO. Inhalt: Trutz Rendtorff: Die ethischen Grundaussagen der Präambel der UN-Charta: Friede, Gerechtigkeit, Menschenwürde, Toleranz (9-24); Karl-Ulrich Meyn: Funktion und Bedeutung der Präambel der UN-Charta: Programm des Friedens als Rechtsordnung (25-33); Eibe Riedel: Wir, die Völker der Vereinten Nationen - fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat, ... (34-46); Klaus Dicke: Wir, die Völker der Vereinten Nationen - fest entschlossen, unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob groß oder klein, erneut zu bekräftigen, ... (47-58); Stephan Hobe: Wir, die Völker der Vereinten Nationen - fest entschlossen, Bedingungen zu schaffen, unter denen Gerechtigkeit und die Achtung vor den Verpflichtungen aus Verträgen und anderen Quellen des Völkerrechts gewahrt werden können, ... (59-76); Ursula E. Heinz: Wir, die Völker der Vereinten Nationen - fest entschlossen, den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern, ... (77-88); Hans-Joachim Schütz: Die Präambel der Charta der Vereinten Nationen und der friedliche Wandel (89-111). Anhang: Dokumente.
Manuel Fröhlich (MF)
Prof. Dr., Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Universität Jena (www.manuel-froehlich.de).
Rubrizierung: 4.14.3 Empfohlene Zitierweise: Manuel Fröhlich, Rezension zu: Stephan Hobe (Hrsg.): Die Präambel der UN-Charta im Lichte der aktuellen Völkerrechtsentwicklung Berlin: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3492-die-praeambel-der-un-charta-im-lichte-der-aktuellen-voelkerrechtsentwicklung_4602, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 4602 Rezension drucken
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