Erwin Rommel bezeichnete die Wehrmacht einst als „Schwert der neuen Weltanschauung“. Als Werkzeug der Diktatur brachte sie für Jahre Tod und Vernichtung über Europa und führte einen der wohl grausamsten Kriege der Geschichte. Hitlers 18 Millionen Männer zählendes Heer war auf den Tyrannen selbst vereidigt und stützte System und Ideologie gleichermaßen. Doch wie Rommel im Verlauf des Krieges selbst, so gab es auch unter den Soldaten Zweifler und diejenigen, die sich im Widerstand gegen das NS-Regime engagierten. Knopp zeichnet gemeinsam mit Co-Autoren das komplexe Bild dieser Armee nach. Die Autoren beleuchten in einzelnen Kapiteln neben Kriegsereignissen und dem Kampf bis zum Untergang die Verbrechen ebenso wie die Widerstandsbewegung und nähern sich so einem in der deutschen Öffentlichkeit bis heute kontrovers diskutierten Thema. Die Ereignisse wie auch die fachlichen Zusammenhänge werden eingängig geschildert. Einzelne, besonders hervorgehobene Zitate und Bilder bereichern den Textfluss und lassen den Leser zum Zeugen eines schrecklichen Kapitels deutscher Geschichte werden. Es ist sicherlich ein umfangreiches Werk, auch wenn der Untertitel gleichsam Fragen aufwirft. Denn lässt es das Thema überhaupt zu, Bilanz zu ziehen?