Der Glaube an die grundsätzliche Möglichkeit politischen Handelns sei heute weitgehend verschwunden, meint Felgitsch. „Schlagworte wie Globalisierung und damit verbunden die unveränderlichen Rahmenbedingungen einer angeblich vorgegebenen Entwicklung, der man sich, will man überleben, zu unterwerfen hat, tun ihr übriges zur globalen Entpolitisierung“ (11). Diese Unterwerfung aber sei eine Bankrotterklärung der Politikwissenschaft und der Politik – eine Haltung, der die Autoren Überlegungen zu einer anderen politischen Kultur entgegensetzen. Thematisiert werden unter anderem in Anlehnung an Rawls die Frage der Staatsbürgerschaft (Chantal Mouffe) sowie die Fragwürdigkeit einer Wiederauferstehung des Marxismus als Teil der cultural studies und als Parodie der Linken (Judith Butler). Im abschließenden Beitrag über die Charakteristika einer demokratischen Kultur benennt Flatz für das Funktionieren einer Demokratie eine Spannung zwischen Gleichheit und Differenz als geradezu notwendig, wobei der Ort der Macht leer zu sein habe. Realisiert werde die Demokratie „als Institutionalisierung des sozialen Konflikts“ (205) – was keine neue Erkenntnis ist, deshalb aber immer noch nicht falsch sein muss.