Der Journalist Köpf hat mit diesem kleinen Taschenbuch ein wissenschaftlich noch wenig bearbeitetes Thema aufgegriffen. Auch dieses Buch ist, um es vorweg zu nehmen, nicht die große politikwissenschaftliche Abhandlung über Theorie und Praxis der Tierrechtsbewegung - der journalistische Stil führt etwa zu einem generellen Verzicht auf Nachweise für die gebrauchten Zitate. Auch das Literaturverzeichnis hinterläßt einen etwas zufälligen Eindruck. Aber abgesehen von diesem nur für Leser vom Fach wichtigen Schönheitsfehler ist hier ein anregendes und informatives Buch gelungen. Köpf schildert einige grauenhafte Zustände, die geeignet sind, für die Vorstellungen der Tierrechtsbewegung Verständnis zu erwecken. Dann allerdings zeigt er schonungslos die Problematik der Bewegung auf. Er geht auf interne Streitigkeiten ein (62 ff.), geißelt zu Recht die unsäglichen Vergleiche, die radikale Tierrechtler zwischen Tierhaltung, KZs und dem Nazi-Genozid ziehen (76 f.) und zeigt die Anti-Wissenschaftlichkeit der Bewegung (89). Ausführlich befaßt er sich mit der Philosophie der Tierrechtsbewegung (101 ff.), v. a. mit dem Denken Peter Singers (107 ff.). Gerade in diesen Teilen jedoch wirkt der journalistische Impetus störend. Köpf geht es erkennbar nicht immer um eine sachliche Auseinandersetzung mit den Gegenpositionen, sondern oft nur um die Vorführung und Vernichtung eines abstrus wirkenden Gegners. Gleichwohl, das flott geschriebene Buch bleibt auch für Politikwissenschaftler lesbar.