/ 04.06.2013
Wilhelm Lütterfelds / Thomas Mohrs (Hrsg.)
Eine Welt - eine Moral? Eine kontroverse Debatte
Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1997; VI, 254 S.; geb., 68,- DM; ISBN 3-534-13673-XAusgehend von der Prämisse, daß die effiziente Inangriffnahme globaler Probleme und Gefahren die Entwicklung eines universal anerkennungsfähigen Basis-Ethos voraussetzt, gehen Autoren unterschiedlicher Fachdisziplinen der Frage nach, ob und gegebenenfalls mit welchen Strategien die Paradoxie zwischen gefordertem ethisch-moralischem Universalismus einerseits und faktisch bestehendem Pluralismus andererseits auflösbar ist. Sollte sich die Moralphilosophie im Hinblick auf die Forderung nach der Begründung und praktischen Umsetzung einer Welt-Moral ihr eigenes Unvermögen eingestehen müssen, bedeutete dies zugleich ihre praktische Irrelevanz hinsichtlich der Lösung globaler Probleme.
Inhalt: Thomas Mohrs: Einleitung: Paradoxe Welt-Moral - ein lösbares Problem? (1-17). I. Anthropologische und psychologische Prämissen eines fraglichen Weltethos: Micha Brumlik: Das Programm einer anthropologischen Basis universalistischer Moral (19-35); Leo Montada: Psychologische Grenzziehungen als Begrenzung der subjektiven und sozialen Geltung von Moral und Gerechtigkeit (36-59). II. Begründungsstrategien universaler Geltung: Karl-Otto Apel: Ethnoethik und universalistische Makroethik: Gegensatz oder Komplementarität? (60-76); Rainer Döbert: Welche Wertsysteme/Weltbilder überleben den diskursiven Test? (77-103); Julian Nida-Rümelin: Über die Vereinbarkeit von Universalismus und Pluralismus in der Ethik (104-117); Dietmar Mieth: Die moralische Erfahrung in der Gegenwart - Bruch oder Brücke zwischen globaler Verantwortung und kontingenter Einsicht? (118-135). III. Die Notwendigkeit institutioneller Absicherung: Otfried Höffe: Bausteine für ein ökologisches Weltethos (136-155); Niklas Luhmann: Ethik in internationalen Beziehungen (156-166). IV. Zur kritischen Reflexion des Universalismus: Manfred Hättich: Politische Aspekte globaler Geltungen (167-176); Wilhelm Lütterfelds: Sind Universalität und Kontingenz der Moral miteinander verträglich? - Ein begriffliches Modell (177-202); Klaus Michael Meyer-Abich: Ganzheit der Welt ist besser als Einheit - Wider den Universalismus (203-216); Ulrich Weiß: Menschenwürde/Menschenrechte: Normative Grundorientierung für eine globale Politik? (217-243).
Julia Schmidt-Häuer (JSH)
Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
Rubrizierung: 5.4 | 4.43 | 4.42
Empfohlene Zitierweise: Julia Schmidt-Häuer, Rezension zu: Wilhelm Lütterfelds / Thomas Mohrs (Hrsg.): Eine Welt - eine Moral? Darmstadt: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3958-eine-welt---eine-moral_5628, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 5628
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Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
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