/ 04.06.2013
Hans Lenk
Einführung in die Erkenntnistheorie. Interpretation - Interaktion - Intervention
München: Wilhelm Fink Verlag 1998 (Uni-Taschenbücher 2005 [ISBN: 3-8252-2005-2]); 319 S.; 34,80 DM; ISBN 3-7705-3266-XSeit Jahren arbeitet Lenk an der Entwicklung eines erkenntnistheoretischen Ansatzes des Interpretationismus, den er hier in zugänglicher Form vorstellt. Der Ansatz geht von einem im ersten Kapitel skizzierten anthropologischen Befund aus, nach dem der Mensch das interpretierende, genauer: metainterpretierende Wesen ist. Was Interpretation hierbei heißt, wie sie unser Erkennen und Handeln bestimmt, ist Thema der folgenden Kapitel, wobei dem Begriff des Schemas eine zentrale Rolle für Lenks Argumentation zukommt. Schemata strukturieren Wahrnehmung, Erfahrung, Gedächtnis und Handeln, "wir erkennen unter, in und durch Schemata" (37). Lenks Ansatz bietet sich als fundamentierende Konzeption für handlungstheoretisch orientierte Sozialwissenschaftler an, nicht zuletzt deshalb, weil in ihr dem Handlungsbegriff eine prominente Rolle zukommt. Zwar schreibt Lenk in einem eingängigen Stil, doch führen die häufigen Redundanzen zu einer gewissen Ermüdung des Lesers. Außerdem weist das Buch eine deutlich über dem Üblichen liegende Druckfehlerzahl auf. Interessenten seien schließlich darauf hingewiesen, daß Lenk nur in seine eigene Theorie einführt, andere Ansätze aber nicht systematisch vorstellt.
Michael Henkel (MH)
Priv.-Doz. DR., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.2
Empfohlene Zitierweise: Michael Henkel, Rezension zu: Hans Lenk: Einführung in die Erkenntnistheorie. München: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5424-einfuehrung-in-die-erkenntnistheorie_7102, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 7102
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Priv.-Doz. DR., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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