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/ 19.06.2013
Aram Ziai

Entwicklung als Ideologie? Das klassische Entwicklungsparadigma und die Post-Development-Kritik. Ein Beitrag zur Analyse des Entwicklungsdiskurses

Hamburg: Deutsches Übersee-Institut 2004 (Schriften des Deutschen Übersee-Instituts 61); XI, 414 S.; 30,- €; ISBN 3-926953-61-6
Politikwiss. Diss. Hamburg; Gutachter: C. Jakobeit. ‑ Der Autor befasst sich mit der Frage, was hinter dem Begriff "Entwicklung" steckt und ob er nicht längst schon als Ideologie fungiert, die die Armutsbekämpfung blockiert. Ziai will damit eine Debatte über die im englischen Sprachraum bereits seit Anfang der Neunzigerjahre diskutierte Post‑Development‑Kritik nach Deutschland tragen. Im Zentrum seiner Untersuchung steht die Frage, inwiefern die Idee der Entwicklung als Ideologie fungiert und somit in erster Linie den Interessen der Industrieländer bzw. der Eliten der Entwicklungsländer dient. Dazu geht er in drei Schritten vor: Zunächst untersucht er, ob überhaupt von einem gemeinsamen Entwicklungs‑Paradigma die Rede sein kann. Anschließend stellt er die Hauptthesen der Post‑Development‑Kritik vor, um dann im empirischen Teil mithilfe einer Analyse des Entwicklungsdiskurses die Ausgangsfrage zu beantworten. Er arbeitet dabei zahlreiche Schwächen der Post‑Development‑Kritik heraus, betont aber gleichzeitig zustimmend, dass sie auf den Eurozentrismus des Entwicklungsparadigmas und seinen Charakter als Herrschaftsinstrument verweise. Er fordert deshalb zwar "nicht das Ende der Entwicklungstheorie, aber zumindest eine Neuorientierung" (372).
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.445.43 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Aram Ziai: Entwicklung als Ideologie? Hamburg: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/21364-entwicklung-als-ideologie_24934, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24934 Rezension drucken
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