Diss. Zentrum für kontinentale Agrar- und Wirtschaftsordnung der Justus-Liebig-Universität Gießen; Erstgutachter: E. Schinke. - Am Beispiel des Bezirkes Erfurt analysiert Gabler die Entwicklung der Agrarpolitik der SED in der Zeit zwischen 1960, dem Beginn der Vollgenossenschaftlichkeit, und 1989. Gezeigt wird, "'wie' auf dem Weg der Kooperation, als Wesenszug der Agrarpolitik der SED, die stetig weitere Vergesellschaftung der Produktion und des genossenschaftlichen Eigentums durchgesetzt wurde" (23). Ergebnis: Die Agrarpolitik in der DDR war immer auch Parteipolitik der SED, Regierung und Staatsorgane der DDR waren Ausführende der Parteitagsbeschlüsse. Gegenüber den führenden Staatsfunktionären verfügte die SED über "Weisungsrecht" (438). Das Politbüro des Zentralkomitees der SED hatte im Bereich der Agrarpolitik den politischen Führungsanspruch inne. Aufgrund des Bündnisses zwischen Arbeiterklasse und Bauernschaft wurde dem Agrarsektor größte Relevanz beigemessen, er wurde zur "'Sache des ganzen Volkes'" (439) deklariert.