Skip to main content
/ 03.06.2013
Jürgen Mittelstraß (Hrsg.)

Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Band 3: P-So

Stuttgart/Weimar: Verlag J. B. Metzler 1995; 866 S.; geb., 198,- DM; ISBN 3-476-01352-9
Nicht weniger als elf Jahre liegen zwischen dem Erscheinen des zweiten und des jetzt herausgekommenen dritten Bandes dieses großen Unternehmens des Metzler Verlages. Primär richtet er sich natürlich an Philosophen, aber auch Politikwissenschaftler sind angesprochen. Die Stichworte geben etwa Auskunft über Sozialdarwinismus, verschiedene Arten des sozialistischen Denkens und die Rechtsphilosophie. Auch politische Denker wie Pareto, Adam Smith, Carl Schmitt, Rawls, Rorty, Rousseau und selbstverständlich Platon (um nur ein paar herauszugreifen) sind durch Artikel gewürdigt. Die Ideengeschichte ist also prominent vertreten. Ein Ärgernis ist allerdings, daß ausgerechnet der zentrale Artikel über politische Philosophie aus politikwissenschaftlicher Perspektive völlig unzulänglich ist. Das umfangreiche Literaturverzeichnis hierzu läßt ‑ etwa ‑ die Standardwerke von Maier, Sabine, Pipers Handbuch und die Blackwell Encyclopedia vermissen. Und daß als Gegenentwurf zu Hobbes' Naturzustand ausgerechnet Chuang Tzu genannt werden muß, werden wohl nicht einmal Sinologen behaupten wollen (ganz abgesehen von der überholten Transkription). Einigen Artikeln über zeitgenössische Philosophen (etwa dem Rawls‑Artikel) merkt man an, daß sie schon vor einiger Zeit verfaßt wurden, aber alles in allem bietet das Lexikon auch dem Politikwissenschaftler viel an Information.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.15.2 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Stuttgart/Weimar: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/870-enzyklopaedie-philosophie-und-wissenschaftstheorie_762, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 762 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA