Ohne eine am europäischen Einigungsprozeß interessierte Bevölkerung führt die politische und wirtschaftliche Einigung der Europäischen Union in die Sackgasse. Kulturpolitische Versäumnisse haben in Teilen der Bevölkerung zu einer Europamüdigkeit geführt, die den weiteren Einigungsprozeß behindert. Van Cleve untersucht die Chancen der Erwachsenenbildung, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und der Vision eines "Europas der Bürger" näherzukommen. Die Arbeit stützt sich auf Ideen der Pluralismustheorien, die Habermas'sche Kulturtheorie und die Idee verstärkter partizipatorischer Elemente. Im empirischen Teil der Analyse fragt der Autor, inwieweit die Erwachsenenbildung heute europäische Themen sinnvoll berücksichtigt. Die Auswertung des Angebotes von 25 deutschen Volkshochschulen und ein Überblick über die Lerninhalte zum Thema "Europa" anderer staatlicher wie privater Bildungsträger führt zu dem Ergebnis, daß derzeit keine "adäquate europäische Identität" (22) vermittelt wird. Diese Bilanz aufgreifend entwirft er ein Konzept, um das politisch intendierte Lernziel "Europa" didaktisch umzusetzen.