Skip to main content
/ 03.06.2013
Günter Ropohl

Ethik und Technikbewertung

Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1996; 379 S.; 29,80 DM; ISBN 3-518-28841-5
Technische Entwicklungen entziehen sich heute oft einer vernünftigen Technikfolgenabschätzung, weil die Konzepte der Techniksteuerung weder die Vernetztheit der Betroffenen, noch die Perspektive der isolierten Abstraktion der Naturwissenschaften berücksichtigen. "In ihrem ersten Akt hat die Moderne die Differenzierung favorisiert; in ihrem zweiten Akt muß sie nun versäumte Integration aufholen, indem sie die eingetretene Sektoralisierung kompensiert" (12). Als Antwort auf diese Problematisierung entwirft Ropohl ein Modell der "konzentrierten Techniksteuerung", in dem alle Akteure der technischen Entwicklung partielle Steuerungsfunktionen verfolgen. Gleichzeitig aber werden Institutionen und Prozeduren eingerichtet, die der Koordination und Vermittlung der partikulären Steuerungsprozesse dienen; bewährte Institutionen der rechtsstaatlichen Demokratie gewährleisten die verbindlichen Rahmenbedingungen der Vermittlung und Koordination (277). Ropohl verweist dabei selber auf den utopischen Charakter dieses Modells, sieht aber bereits heute Ansätze seiner Ideen verwirklicht.
Thomas Morick (TM)
Dipl.-Politologe.
Rubrizierung: 5.42.263 Empfohlene Zitierweise: Thomas Morick, Rezension zu: Günter Ropohl: Ethik und Technikbewertung Frankfurt a. M.: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1516-ethik-und-technikbewertung_1728, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 1728 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA