Der Autor kritisiert, dass die Republik Österreich im Rahmen ihrer demokratischen Institutionen keine Rücksicht auf die Angehörigen der slowenischen Minderheit nimmt. So habe der Schutz der slowenischen Minderheit bis heute nicht das Niveau des Minderheitenschutzes, wie es in den Bestimmungen des Friedensvertrages von St. Germain und des Artikel 7 des Österreichischen Staatsvertrages vorgesehen ist, erreicht. Darüber hinaus verstärkt sich nach Jesihs Beobachtung durch den äußeren Druck der Globalisierung der österreichische Nationalismus und damit auch der Druck auf die slowenische Minderheit. Dies gelte insbesondere für Kärnten. Der Autor untersucht deshalb die Möglichkeiten der Kärntner Slowenen zur politischen Partizipation und zur Vertretung ihrer Rechte als nationale Minderheit. Dies geschieht im historischen Kontext. Jesih kommt zu dem Ergebnis, dass die Angehörigen der slowenischen Minderheit im Rahmen der demokratischen Institutionen des österreichischen Staates in demselben Maße partizipieren wie alle anderen Staatsbürger. Eine Einschränkung lässt sich nicht direkt nachweisen, er nimmt sie aber trotzdem an. Ein nachweisbares Problem slowenischer Organisationen in Kärnten sieht er zudem in der zunehmenden Assimilation der Slowenen und ihrer sukzessiven Übersiedlung in andere Regionen des Landes. Darüber hinaus stellt er im zweisprachigen Teil Kärntens ein weit unter dem Landesdurchschnitt liegendes Ergebnis der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) fest, welches er mit ihrer antislowenischen Politik begründet. Die Partizipationsmöglichkeiten der Slowenen als Minderheit in Kärnten bewertet Jesih insgesamt gesehen als eher unzureichend. Dies gelte sowohl hinsichtlich ihrer Beteiligung in den Mehrheitsparteien als auch mit Blick auf die mögliche Formierung in einer eigenständigen Partei.