Skip to main content
/ 18.06.2013
Reinhard C. Meier-Walser / Susanne Luther (Hrsg.)

Europa und die USA. Transatlantische Beziehungen im Spannungsfeld von Regionalisierung und Globalisierung

München: Olzog 2002; 383 S.; brosch., 50,- €; ISBN 3-7892-8079-8
Das transatlantische Beziehungsgefüge, so die Herausgeber, stellt sich heute als komplex und ambivalent dar. Mit dem Wegfall der Gemeinsamkeit stiftenden Bedrohungsperzeption im Kalten Krieg treten nicht erst seit der Präsidentschaft George W. Bushs gegenüber den zentripetal über den Atlantik hinweg wirkenden Kräften zunehmend auch die Gegensätze zwischen den USA und den Staaten der Europäischen Union in den Vordergrund. So transzendieren diese Differenzen, etwa entlang der prinzipiellen Frage nach uni- oder multilateralen politischen Lösungen, noch die jeweiligen Interessendivergenzen, wie sie sich beispielsweise im Ringen um das Kyoto-Protokoll oder den Atomteststoppvertrag manifestieren. Die einzelnen Beiträge sind hervorgegangen aus der Projektreihe "Transatlantische Partnerschaft im Wandel" der Akademie für Politik und Zeitgeschehen der Hanns-Seidel-Stiftung. Inhalt: Reinhard C. Meier-Walser / Susanne Luther: Zur Einführung: Determinantenfelder des transatlantischen Beziehungsgefüges (11-25). I. Die Zukunft der Nationalstaaten, die Europäische Integration und das "Gleichgewicht der Kräfte": Steve Smith: Elf Thesen zur Zukunft des Nationalstaats (29-34); Ernst-Otto Czempiel: Die Zukunft des Staates ist gesichert (35-43); Beatrice Heuser: Staat, Nation, Nationalstaat - Definitionen, historische Entwicklung und Perspektiven (44-51); Günter Joetze: Die Zukunft der Staaten und Nationen (52-60); Werner Link: Integration, Kooperation und das "Gleichgewicht" in Europa (61-70); Stephen Wood: Kooperation oder Integration - Europa kann keine "Union souveräner Staaten" sein (71-93); Johannes Varwick: Sicherheit und Integration in Europa - Eine vernachlässigte Beziehung (94-104); Henri Ménudier: Frankreich, der unbequeme Partner (105-113); Alexander Siedschlag: Deutschland und die europäische Sicherheitsarchitektur (114-123); Gottfried-Karl Kindermann: Das Verhalten von Staaten - Zur Methodik der Internationalen Konstellationsanalyse, dem Analyseverfahren der Münchner Schule des Neorealismus (124-133). II. Interessen, Perzeptionen und Prioritäten - Wechselseitige Wahrnehmungen und Einschätzungen zwischen den USA und Europa: Tilman Mayer: Leitende Ideen in der transatlantischen Integration - Zu Fragen von Integration, Zusammenarbeit und dem Gleichgewicht der Kräfte in Europa und innerhalb der transatlantischen Beziehungen (137-147); Michaela Hönicke Moore: Absichten und Ambivalenzen in der amerikanischen Europapolitik (148-160); Jens van Scherpenberg: Transatlantische Asymmetrien (161-171); Klaus-Dieter Schwarz: Die Rolle Europas in der amerikanischen Außenpolitik: "Transatlantic Drift" oder "Better Balance"? (172-185); Philipp Borinski: Die zweite Chance der NATO seit 1990: "Furcht" als Erklärungsfaktor (186-196); Michael Mastanduno: Die euro-atlantischen Beziehungen und die unilaterale Herausforderung (197-204); Edwina S. Campbell: Nach dem Kosovokrieg: Amerikanische Macht und europäische Verteidigungspolitik am Scheideweg (205-221); Stephan Bierling: Schwierige Partner - Differenzen zwischen Washington und Paris als Problem deutscher Sicherheitspolitik (222-232). III. Perspektiven der transatlantischen Beziehungen: Friedrich Kratochwil: "Sand im Getriebe des transatlantischen Motors" - Die Zukunft der euro-atlantischen Beziehungen (235-242); Christian Hacke: Die Vision einer atlantischen Zivilisation (243-255); Reinhard Wolf: Die Zukunft der transatlantischen Beziehungen - Eine optimistische Prognose (256-266); Joseph M. Grieco: Starke Gemeinsamkeiten bei der Lösung globaler Fragen - Ein zuversichtlicher Blick auf die euro-atlantische Kooperation (267-278); Stefan Fröhlich: Auswirkungen veränderter internationaler Rahmenbedingungen auf das transatlantische Verhältnis - Wie die USA und die EU mit den Herausforderungen der Globalisierung umgehen (279-292); Michael Smith: Die europäisch-amerikanischen Beziehungen im Spannungsfeld zwischen Globalisierung und Regionalisierung: Die wirtschaftspolitische Dimension einer uneinheitlichen Integration (293-304); William C. Wohlforth: Die Zukunft der transatlantischen Beziehungen in einer unipolaren Welt (305-318); Charles A. Kupchan: Amerika und die Verteidigung Europas: Die Notwendigkeit eines erneuerten atlantischen Bündnisses (319-338); Ralph Rotte: Europa und die USA nach Nizza: Auf dem Weg zu zögerlicher Emanzipation (339-350); Carlo Masala: Von der hegemonialen zur balancierten Allianz - Die Zukunft der transatlantischen Beziehungen und die NATO (351-365); Martin Agüera: "Zögerliche Supermacht" mit "unzuverlässigen Partnern"? Ein Rück- und Ausblick auf transatlantisches Krisenmanagement (366-380).
Thomas Nitzsche (TN)
M. A., Fachreferent für Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena (ThULB).
Rubrizierung: 4.22.644.33.62.612.21 Empfohlene Zitierweise: Thomas Nitzsche, Rezension zu: Reinhard C. Meier-Walser / Susanne Luther (Hrsg.): Europa und die USA. München: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/17253-europa-und-die-usa_19849, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19849 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA