Das Buch ist das zusammengefasste und unabhängige Ergebnis zweier vom Berliner Polizeipräsidenten in Auftrag gegebener Studien über die Aktivitäten des Staatssicherheitsdienstes der DDR in der West‑Berliner Polizei von 1945 bis 1989. Der in Berlin ansässige Forschungsverbund SED‑Staat an der Freien Universität Berlin begab sich auf Spurensuche, sichtete rund 350.000 Aktenseiten aus mehreren Archiven und sprach mit Zeitzeug_innen sowie Wissenschaftler_innen. Herausgekommen ist eine Bestandsaufnahme der MfS‑Aktivitäten innerhalb der West‑Berliner Polizei, in der die Autor_innen mehrere Dinge leisten. Sie präsentieren die für diesen Zusammenhang wichtigsten (Haupt‑)Abteilungen und Verwaltungen sowie die Vorgänge innerhalb des überlieferten Schriftguts und vermitteln ein anschauliches Bild vom Ausmaß der Informationen, die das MfS beschaffen ließ. Darüber hinaus stellen sie die sogenannten Konzentrate der HA I (Kerninformationen zu den jeweiligen Dienststellen) beispielhaft vor und vermitteln damit einen guten Eindruck von der detailversessenen Arbeit des MfS und seiner Entscheidungsgrundlage. Außerdem erstellen sie auf der Basis der vorhandenen Informationen Kurzbiografien zu ausgewählten Inoffiziellen Mitarbeitern. Der IM‑Tätigkeit von Karl‑Heinz Kurras, dessen Entdeckung auch den Anstoß zur ersten Studie gab, wird im Buch ein gesondertes Unterkapitel gewidmet. Auch die Verstrickungen des MfS in den Deutschen Herbst und die guten Beziehungen zu mehreren terroristischen Netzwerken werden auf den letzten Seiten ausgeleuchtet.