Dieses Buch erzählt die Geschichte des Revolutionärs, kubanischen Staatschefs und großen Rhetorikers Fidel Castro. Hagemann präsentiert ein differenziertes Porträt des "Máxímo Líder". Im ersten Teil beschreibt der Autor den Einfluss der familiären Verhältnisse, der Zeit als Jesuitenschüler und der Universitätsjahre auf den Sozialisierungsprozess Castros. Den zweiten Teil bildet seine Zeit als Guerillero in der Sierra Maestra und der Sturz des korrupten Batista Regimes. Nach der Machtübernahme 1959 versuchte er Kuba von der wirtschaftlichen Abhängigkeit von den USA zu befreien, die Diskrepanzen zwischen den sozialen Schichten zu überwinden und dem Volk ein Dasein in Würde und frei von Fremdbestimmung zu verschaffen. Da Castro den USA ein Dorn im Auge war, gab es immer wieder Versuche, den Staatschef zu stürzen und ihn zu liquidieren: "nur sein sprichwörtliches Glück ließ ihn überleben" (82), weshalb er auch nach über 40 Jahren noch an der Macht ist. Hagemann erläutert die strategisch wichtigen Beziehungen zur Sowjetunion und das Engagement Kubas, die revolutionären Bewegungen in Ländern der Dritten Welt zu unterstützen. Insbesondere Castros Weggenosse Che Guevara trat dabei immer wieder in Erscheinung. Im letzten Teil widmet sich der Autor Castros ursprünglich entschiedener Weigerung, dem Weg Gorbatschows von Glasnost und Perestrojka zu folgen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion stürzte Kuba in eine wirtschaftspolitische Krise, die Castro mit der Notwendigkeit konfrontierte, sich zumindest ökonomisch dem Westen zu öffnen. Das Buch ist durchgehend mit Fotos und Auszügen aus Büchern, Zeitungsartikeln und Interviews versehen. Die kompakte Biographie reiht sich in eine Vielzahl literarischer Werke über das Leben Fidel Castros ein.