Ottnad und Linnartz - beide tätig am Institut für Wirtschaft und Gesellschaft in Bonn, das 1977 von Kurt Biedenkopf und Meinhard Miegel gegründet wurde - analysieren zunächst wirtschaftliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Länder und die jetzige föderale Praxis mit dem Ziel, die These zu belegen, daß sich in der Bundesrepublik ein "konzertierter Föderalismus" entwickelt hat, "der föderalen Wettbewerb verhindert und durch ständigen Verteilungsstreit geprägt ist" (16). Darauf aufbauend entwickeln sie "die Grundlage eines umfassenden Reformkonzeptes" (17), das eine Entflechtung und Neuverteilung von Aufgaben und Kompetenzen der Gebietskörperschaften, eine räumliche Neugliederung sowie eine Neuordnung des Finanzausgleiches beinhaltet. Inhaltsübersicht: 2. Dauerhaftes Wirtschaftsgefälle - einheitlicher Lebensstandard: 2.1. Langfristige Unterschiede in der Wirtschaftskraft; 2.2. Langfristige Unterschiede in der Beschäftigung; 2.3. Langfristige Unterschiede bei Einkommen und Vermögen; 2.4. Einheitlicher Verbrauch. 3. Ursachen der wirtschaftlichen Unterschiede: 3.1. Unausgewogene Ländergliederung; 3.2. Standortattraktivität und Eigendynamik der Länder; 3.3. Einfluß unterschiedlicher Angebotsbedingungen; 3.4. Einfluß unterschiedlicher Nachfragebedingungen; 3.5. Einfluß der Besiedelungsstruktur und -dichte; 3.6. Verzerrung der Renditen durch den Staat. 4. Einheitlicher Lebensstandard durch staatliche Umverteilung: 4.1. Kanäle staatlicher Umverteilung zwischen den Ländern; 4.2. Umfang und Wirkung der Umverteilung.