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/ 03.06.2013
Heiderose Kilper / Roland Lhotta

Föderalismus in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Einführung

Opladen: Leske + Budrich 1996 (Grundwissen Politik 15); 287 S.; kart., 29,80 DM; ISBN 3-8100-1405-2
Analysiert werden Struktur, Funktionsweise, vor allem aber die Wandlungsprozesse des bundesdeutschen Föderalismus seit 1949. Das besondere Augenmerk gilt den verschiedenen Unitarisierungsbestrebungen. Begründet lag die Tendenz hierzu bereits "in den strukturellen Vorgaben des Grundgesetzes, die dem Bund einerseits eine Dominanz bei der bundeseinheitlichen Regelung wichtiger Materialien gaben und diesen hierarchischen Zentralisierungsmodus durch institutionalisierte Formen der Kooperation anreicherten" (159). Zusätzliche Dynamik bekam die Unitarisierung durch eine wachsende Notwendigkeit national einheitlicher Regeln. Von diesem Zwischenergebnis ausgehend verfolgen die Autoren den Werdegang des deutschen Bundesstaates durch seine verschiedenen Phasen. In diesem Zuge kommt der "neue" kooperative Föderalismus nach 1969 ebenso zur Sprache wie die sich ändernden Rahmenbedingungen durch die europäische Integration und die deutsche Einheit. Die Autoren referieren ein breites Meinungsspektrum zum bundesdeutschen Föderalismus. Darüber hinaus tragen eine klare Gliederung, die verständliche Sprache der Darstellung und zahlreiche Hinweise auf weiterführende Literatur dazu bei, daß die Studie die an eine Einführung gesteckten Erwartungen erfüllt. Inhaltsübersicht: I. Föderalismus als dynamisches System: Herkunft, Bestimmungsfaktoren und Brennpunkte der Entwicklung eines Strukturmerkmals politischer Systeme: 1. Was ist Föderalismus? - Eine Frage tausend Antworten; 2. Der Bund als Grundlage föderalistischer Organisationen; Exkurs: Bundesstaatlichkeit in den Verfassungen von 1849, 1871 und 1918/1919; 3. Der moderne Bundesstaat: Strukturmerkmale und Brennpunkte der Entwicklung. II. Verfassungsrechtliche Grundlagen und institutionelle Funktionsweise des Föderalismus in der Bundesrepublik Deutschland: 1. Die Schaffung föderativer Strukturen für die Bundesrepublik Deutschland; 2. Die Ausgestaltung des Bundesstaats im Grundgesetz; 3. Der Bundesrat; 4. Gesetzgebung im Spannungsverhältnis von Parlamentarismus und Föderalismus; 5. Die Institutionen der horizontalen und vertikalen Kooperation und Koordination im Bundesstaat; 6. Blättert man im "Tugendkatalog" des deutschen Föderalismus. III. Der deutsche Föderalismus im Wandel: Probleme und Brennpunkte der bundesstaatlichen Entwicklung seit 1949: 1. Die Unitarisierung des deutschen Bundesstaates; 2. Strategien der Unitarisierung im deutschen Bundesstaat; 3. Der "neue" kooperative Föderalismus im deutschen Bundesstaat nach 1969; 4. Der deutsche Föderalismus und die Herausforderung der europäischen Integration; 5. Der Föderalismus und die Herausforderung der deutschen Einheit; Schlußbetrachtung und Ausblick.
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.3255.43.12.32.32 Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Heiderose Kilper / Roland Lhotta: Föderalismus in der Bundesrepublik Deutschland. Opladen: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1065-foederalismus-in-der-bundesrepublik-deutschland_1027, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 1027 Rezension drucken
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