Die Geschlechterforschung, insbesondere in den 90er-Jahren durch die Diskussion um die soziale Konstruktion von Geschlecht geprägt, hat die Systemtheorie nur selten mit in ihre Überlegungen einbezogen, obwohl bereits Ende der 80er-Jahre erste entsprechende Ansätze veröffentlicht worden waren. Der Sammelband enthält einige dieser älteren Texte sowie verschiedene neuere Originalbeiträge und will so einen Beitrag zu einer systemtheoretisch orientierten Auseinandersetzung mit der Geschlechterthematik leisten. Die Darstellung ist allerdings vornehmlich von soziologischem Interesse. Inhalt: Niklas Luhmann: Frauen, Männer und Georg Spencer Brown (15-62); Elena Esposito: Frauen, Männer und das ausgeschlossene Dritte (63-79); Armin Nassehi: Geschlecht im System. Die Ontologisierung des Körpers und die Asymmetrie der Geschlechter (80-104); Ursula Pasero: Gender, Individuality, Diversity (105-124); Dirk Baecker: Männer und Frauen im Netzwerk der Hierarchie (125-143); Christine Weinbach: Die systemtheoretische Alternative zum Sex-und-Gender-Konzept: Gender als geschlechtsstereotypisierte Form „Person" (144-170); Lutz Ohlendieck: Gender Trouble in Organisationen und Netzwerken (171-185); Urs Stäheli: „134 - Who is at the Key?" - Zur Utopie der Gender-Indifferenz (186-216); Andrea Leupold: Liebe und Partnerschaft: Formen der Codierung von Ehen (217-274).