Die Beiträge dieses Sammelbandes beschäftigen sich, wie dies im Titel "Fremde Freunde" bereits anklingt, mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben Frankreichs und Deutschlands. Dem Ganzen liegt die Idee zugrunde, daß historische Entwicklungen und Erfahrungen in den beiden Ländern zur Herausbildung ganz unterschiedlicher Realitäten geführt haben, die trotz der Annäherung und Zusammenarbeit in den vergangenen 50 Jahren immer noch präsent und wirksam sind. Besonders deutlich werde dies in den beiden Sprachen, die als Ausdruck der jeweiligen gesellschaftlichen Wirklichkeit mit einem scheinbar gleichen Wort verschiedene Inhalte bezeichnen. So setzen sich die Autoren in ihren vergleichenden Beiträgen weniger mit den institutionellen Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Frankreich, sondern mehr mit den im Untergrund vorhandenen Sitten und Gewohnheiten dieser beiden Länder auseinander. Inhalt: I. Gegenwart der Geschichte: Etienne François: Die Einstellung zur Geschichte (15-21); Rudolf von Thadden: Kirche - Staat - Reformation (21-25); Horst Günther: Revolution (25-30); Joseph Rovan: Bismarck - von Frankreich aus gesehen (30-33); Gerd Krumeich: Die Weltkriege (33-39); Rita Thalmann: Antisemitismus (40-45); Marieluise Christadler: Résistance - Kollaboration (45-49); Rainer Hudemann: Besatzung (50-56); Wilfried Loth: De Gaulle (56-62); Frédéric Hartweg: Das Elsaß: Stein des Anstoßes und Prüfstein der deutsch-französischen Beziehungen (62-68); Rudolf von Thadden: Bürgerlich (68-71); Hans Manfred Bock: Intellektuelle (72-78); Joseph Jurt: Identität (78-84). II. Gesellschaft und Kultur: Hartmut Kaelble: Famille / Familie (87-92); Robert Picht: Bildungswesen (92-97); Rudolf Herrmann: Jugend (97-101); Hans Maier: Religion (101-107); Joachim Schild: Werte und Wertewandel (108-115); Werner Gephart: Natur - Umwelt (115-120); Jacques Leenhardt: Kulturpolitik (120-126); Henri Ménudier: Fernsehen (126-132); Klaus Wenger: Bilderwelten und Weltbilder. ARTE: Fernsehen im interkulturellen Dialog (132-138). III. Politische Systeme: Kurt Sontheimer: Nation (141-145); Valérie Guérin-Sendelbach: Wiedervereinigung (145-153); Ingo Kolboom: Neue Bundesländer (153-158); Kurt Sontheimer: Staat und Gesellschaft (158-162); Manfred G. Schmidt: Demokratie - Citoyen - Staatsbürger (162-167); Vincent Hoffmann-Martinot: Zentralisierung und Dezentralisierung (168-175); Eckhard Schröter / Hellmut Wollmann: Verwaltung - Öffentlicher Dienst (175-185); Pierre-Marie Dupuy: Recht (185-193); William Safran: Bürgerrechte (193-199); Dietrich Thränhardt: Immigration / Einwanderung (200-205); Daniel Seiler: Parteien und Parteiensystem (206-214); Patrick Moreau: Der rechtsextreme Populismus (214-220); Alfio Mastropaolo: Die politische Klasse (221-229); Peter Theiner: Eliten (229-236); Chantal Delsol: Subsidiarität (236-241); Ute von Reibnitz: Umgang mit der Zukunft (241-249). IV. Wirtschaft im Umbruch: Henrik Uterwedde: Wirtschaft (253-258); Rémi Lallement: Außenwirtschaftliche Verflechtung / Globalisierung (258-265); Ingo Kolboom: Unternehmer / Patron (265-271); Jacques Pateau: Management (271-279); René Lasserre: Gewerkschaften / Syndicats (279-284); Wolfgang Neumann: Sozialstaat (285-291); Klaus-Peter Schmid: Über den Umgang mit Geld (291-296); René Lasserre: Währungsunion (296-303). V. Europa und Internationale Beziehungen: Christian Lequesne: Europäische Union (307-314); Jörg Monar: Maastricht (315-321); Mathias Jopp: Sicherheit - NATO (321-326); Lothar Rühl: Armee (327-334); John Ardagh: Großbritannien und Europa (334-342); Joachim Rogall: Deutschland - Frankreich - Polen (343-350); William Safran: Das Bild der Vereinigten Staaten in Frankreich und Deutschland (350-356); Renata Fritsch-Bournazel: Rußland (357-364); Hans Stark: Jugoslawien (364-369); Rémy Leveau: Frankreich, Deutschland und das Mittelmeer (370-376); Freimut Duve: Kulturpolitik - auswärtig (377-382).