In den Beiträgen, die auf die 5th European Conference on Gender Equality in Higher Education, abgehalten in Berlin 2007, zurückgehen, werden vor dem Hintergrund verschiedener, zum Teil vergleichender, Fallstudien zur Gleichstellungsthematik aktuelle Ergebnissen des Gender-Mainstreaming-Prozesses an Hochschulen in Europa und Übersee vorgestellt. Dabei sind vor allem jene Artikel von besonderem Interesse, die erste Bilanzen zu national wie international viel beachteten Projekten und Programmen präsentieren (wie z. B. die von der Universität Augsburg 2007 durchgeführte Studie zur Untersuchung von 15 Hochschulen und deren Gender-Mainstreaming-Prozessen oder aber die beschriebenen Ergebnisse des europaweit aufgebauten Mentoring-Verbundes eument-net). Obgleich Gender-Fragen in der Hochschulpolitik teilweise bereits auf einen mehrjährigen Implementationsverlauf zurückgehen, liegen hiermit vielfach erste Analysen vor, die sowohl Fortschritte wie Hindernisse bei der Umsetzung dokumentieren. Ernüchternd ist dabei, dass trotz vielfältiger Erfolge der einzelnen Maßnahmen noch immer eine ungleiche Verteilung von Frauen und Männern in den Führungspositionen der Wissenschaft zu konstatieren ist. Ganz zu recht fragt daher Susanne Baer, eine der Pionierinnen deutscher Gender-Politik in Hochschulen, kritisch: „So where is the problem? There are tons of best practices, evaluation and monitoring […] lots of official rhetoric – why then, is it not time to celebrate success?” (15). Die von ihr angeführten Gründe (allgegenwärtiger subtiler Sexismus, Stigmatisierung des und der Anderen) sind von derart struktureller Natur, dass eine baldige Veränderung der Situation nur allzu utopisch erscheint. Gleichwohl tragen die hier in sehr anschaulicher Form vorgestellten Studien und Programme zu einem schrittweisen Bewusstseinswandel all derer bei, die über Qualität in Forschung und Lehre entscheiden. Überdies liefern die Autorinnen und Autoren weiteres wichtiges Material für eine produktive Auseinandersetzung auf dem Weg zur „excellence under conditions of fairness“ (25).