Höffes politische Philosophie, die in der Tradition von Denkern wie Hobbes und Kant steht, hat als eine der wenigen eigenständigen Konzeptionen der vergangenen Jahrzehnte internationale Beachtung gefunden. Ihr Kern besteht im Festhalten an "der institutionalistischen Ausrichtung und dem motivationalen Minimalismus der klassischen politischen Philosophie der Neuzeit" (7) wie Kersting in seinem Vorwort feststellt. Oder anders ausgedrückt: Höffe begründet die Notwendigkeit einer staatlichen Zwangsordnung, die auf allgemein zu rechtfertigenden Grundsätzen beruhen, aber ohne eine Tugendhaftigkeit der Bürger auskommen muß. Die hier versammelten Aufsätze setzen sich kritisch mit der Staatsbegründung, der Menschenrechtstheorie und der Gerechtigkeitskonzeption Höffes auseinander, der am Ende des Bandes mit einer Erwiderung zu Wort kommt. Inhalt: Wolfgang Kersting: Herrschaftslegitimation, politische Gerechtigkeit und transzendentaler Tausch. Eine kritische Einführung in das politische Denken Otfried Höffes (11-60); Volker Gerhardt: Das wiedergewonnene Paradigma. Otfried Höffes moderne Metaphysik der Politik. Nebst einem Nachtrag von 1995: Ohne Selbstbegriff (61-95); Bernd Ludwig: Hobbes - Kant - Höffe. Eine moderne Renaissance des Naturrechtsdenkens? (96-149); Uwe Justus Wenzel: "Metaphysik ohne Metaphysik"? Unsystematische Überlegungen zur Systematik der Kant-Interpretation Otfried Höffes (150-185); Klaus Günther: Kann ein Volk von Teufeln Recht und Staat moralisch legitimieren? Otfried Höffes Beitrag zum Neo-Naturrecht (186-224); Hauke Brunkhorst: Die Kontingenz des Staates (225-242); Matthias Kettner: Otfried Höffes transzendental-kontraktualistische Begründung der Menschenrechte (243-283); Peter Koller: Otfried Höffes Begründung der Menschenrechte und des Staates (284-305); Julian Nida-Rümelin: Gerechtigkeit bei John Rawls und Otfried Höffe. Ein Vergleich (306-320); Norbert Hoerster: Ein philosophischer Sieg über den Rechtspositivismus? (321-330); Otfried Höffe: Erwiderung (331-356).