Ausgehend von der Kritik an den herrschenden Vorstellungen von Gerechtigkeit hat Karl Marx seine eigene Theorie von ihr entwickelt, die in großen Teilen ihre Entsprechungen in der Hebräischen Bibel (dem Alten Testament) findet, so die These des Autors. Im Verlauf seiner Analyse macht Monz vor allem "Übereinstimmungen, weniger Abweichungen als vielmehr Fortführungen, Konkretisierungen und (vor allem zeitgenössische) Akzentuierungen" (169) in der Forderung und der Erwartung einer universellen Gerechtigkeit, im Gemeinschaftsbezug der Gerechtigkeit, in der sozialen Orientierung, die bei Marx wie in der Hebräischen Bibel auch materiell verwirklicht werden soll, und in der Subjektwerdung des Menschen aus. Marx' Kritik an der Religion wird interpretiert als Reaktion auf die Konfrontation mit einem verunstalteten Christentum und einem falschen Gottesbild sowie dem persönlichen Erlebnis der Zwangstaufe. Dahinter jedoch werde eine in steter Auseinandersetzung vollzogene Anknüpfung an den "Gott seiner Väter" (220) sichtbar. Aus dem Inhalt: I. Gerechtigkeit in der Vorstellung von Karl Marx: 2. Zur Herkunft und zur Charakteristik des zeitgenössischen Gerechtigkeitsbegriffes; 3. Der Gerechtigkeitsbegriff von Karl Marx in der Kritik am zeitgenössischen Rechtssystem; 4. Gerechtigkeit im Verständnis von Karl Marx. II. Gerechtigkeit nach der Hebräischen Bibel: 5. Der Begriff der Gerechtigkeit; 6. Gerechtigkeit als Gemeinschaftsbezug; 7. Verwirklichung der Gerechtigkeit an den Armen und Schwachen; 8. Fortschreiten in der Geschichte; 9. Gott - Urgrund der Gerechtigkeit; 10. Subjektwerdung des Menschen. III. Das Judentum bei Karl Marx. IV. Gerechtigkeit bei Karl Marx und nach der Hebräischen Bibel. V. Prophet Gottes?