Der Autor unternimmt den Versuch einer zusammenhängenden Darstellung der politischen Geschichte Europas im 20. Jahrhundert. Das Buch beginnt mit einer kulturgeschichtlichen Schilderung des neuzeitlichen Rationalismus und der aus ihm entspringenden Modernisierung, die gleichsam die Rahmenbedingungen für die Entwicklung Europas im 20. Jahrhundert abstecken. Es folgt eine ausführliche Analyse des Ersten Weltkriegs, der nicht nur die Vereinigten Staaten in die europäische Politik zog - die europäische Geschichte ist seitdem nur als Geschichte Europas im globalen Kontext zu verstehen -, sondern in seiner Folge eine doppelte Krise der Demokratie und des globalen Kapitalismus zeitigte. Die von hier ausgehende globale Dichotomie von westlicher und kommunistischer Welt bildet den Leitfaden für die Zeit bis 1991, wobei ein analytischer Schwerpunkt auf den Jahren 1978/79 liegt, jener Zeit, in der die iranische Revolution den islamischen Fundamentalismus als politische Kraft etabliert und die Wahl Margaret Thatchers zum Ausgangspunkt einer bis in die Gegenwart andauernden Deregulierungspolitik wird. Entgegen dem Trend, das „kurze" 21. Jahrhundert mit dem Zusammenbruch des Ostblocks enden zu lassen, widmet James sein letztes Kapitel der Politik nach dem Ende des Kalten Krieges, die er durch die Universalisierung der Menschenrechte und das Ende der klassisch realistischen Außenpolitik charakterisiert sieht.