Die Autoren berichten über die bedeutenden politischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts und versuchen „in den Mittelpunkt zu stellen, was Europa bewegte, ohne im Einzelnen darauf eingehen zu können, was am Rande oder im Windschatten dieser Entwicklung lag“ (9). Die Verknüpfung der Geschichte mit der Idee der Nation und des Nationalismus zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Arbeit. Die Darstellung erfolgt in folgenden Abschnitten: Jahrhundertwende, Zwischenkriegszeit und Weltkriege, Nachkriegsordnung und europäische Einigung - wobei zusätzlich lokale Schwerpunkte gesetzt werden. Am Beginn stehen Deutschland, Russland und Österreich-Ungarn, die Großmächte Europas, dem folgen im zweiten Abschnitt Schilderungen der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg sowie des Aufstiegs des Faschismus in Italien und Deutschland. Erläuterungen des wirtschaftlichen Strukturwandels in der ersten Hälfte des Jahrhunderts, des Niedergangs der demokratischen Ordnungen in Osteuropa, des spanischen Bürgerkriegs und des Stalinismus in der Sowjetunion vervollständigen den zweiten Abschnitt. Die Kriegsfolgen mit der Teilung Europas, dem Kalten Krieg und der Entstehung des Ostblocks, aber auch der europäische Einigungsprozess als Lehre aus der Geschichte stehen im Mittelpunkt des dritten Kapitels. Abgeschlossen wird der Band durch die Darstellung des Untergangs der Sowjetunion, der Überwindung der Teilung und der Ausdehnung des Einigungsprozesses nach Osteuropa in den Neunzigerjahren.