Soziologische Habilitationsschrift Frankfurt a. M. - "Geschlecht" ist eine Zentralkategorie feministischer Theorie, wobei zwischen biologischem ("sex") und sozialem ("gender") Geschlecht unterschieden wird. Aber diese einfache Dichotomie kommt in moderner feministischer Theorie immer mehr in die Kritik, die auch in der Kategorie "sex" die soziale Konstruktion dem biologischen Essentialismus entgegenstellt. Im ersten Teil ihrer Arbeit (19-108) widmet sich Maihofer diesem Problem und gelangt letztlich zu einer "kritischen Theorie des Geschlechts" (80) mit einem Verständnis von Geschlecht als einheitlichem hegemonialen Diskurs (79 ff.). Der zweite Teil (109-173) entwirft in Anlehnung an Adorno, Horkheimer und Foucault die Forderung einer "Enthierarchisierung der Geschlechterdifferenz" (169) statt ihrer Dekonstruktion. Dies setzt, so ihr Fazit, die Notwendigkeit voraus, "normative Kriterien und gesellschaftliche Praxen zu finden, die eine Gesellschaft ermöglichen, in der 'man ohne Angst verschieden sein kann' [Adorno], und richtet sich so gegen jede Form gesellschaftlicher Herrschaft" (173). Inhalt: Ist die Kategorie "Geschlecht" überholt? Eine Einleitung. Erster Teil: I. Die Trennung zwischen biologischem und sozialem Geschlecht; II. Die Historizität des Geschlechtskörpers; III. Das Geschlecht als diskursiver Effekt oder soziale Konstruktion; IV. Geschlecht: Natur oder Kultur?; V. Geschlecht als hegemonialer Diskurs und gesellschaftlich-kulturelle Existenzweise. Zweiter Teil: I. Macht, Herrschaft und das moderne ("männliche") Subjekt; II. Moral und die Konstituierung geschlechtlicher Subjekte; III. Gleichberechtigung in der Differenz.