In dem Band wird eine erste Bilanz der Arbeiten einer von der DFG geförderten interdisziplinären Forschungsgruppe an der Humboldt-Universität vorgestellt, die sich seit 1995 mit dem historisch-sozialwissenschaftlichen Vergleich von Gesellschaften befaßt. Aus dem Inhalt: I. Antike Stadt, Bürgerrecht und europäische Identität: Andreas Gutsfeld: Das Vereinigungswesen und die Städte in der römischen Kaiserzeit (13-33); Manfred Clauss: Zur Integrationsleistung der römischen Vereinigungen - ein Kommentar (35-38). II. Religion und Kirche im Vergleich europäischer Gesellschaften der Neuzeit: Frankreich - Deutschland: Marie-Antoinette Gross: Die frühneuzeitliche Konfessionalisierung und ihre Konsequenzen für das Verhältnis von Staat und Kirche in Deutschland und Frankreich - eine Zwischenbilanz (53-83); Wolfgang Mager: Deutschland und Frankreich in der frühen Neuzeit. Divergente Muster der Staatskirchenbeziehungen seit dem konfessionellen Zeitalter - ein Kommentar (85-92). III. Gesellschaftlicher Wandel und die Veränderung sozio-moralischer Ressourcen als Bestandteilsvoraussetzungen freiheitlich verfaßter politischer Systeme: Herfried Münkler: Tugend und Markt: Die Suche nach Funktionsäquivalenten für die sozio-moralischen Voraussetzungen einer freiheitlich verfaßten Ordnung (103-114); Matthias Bohlender: Government, Commerce und Civil Society. Zur Genealogie der schottischen politischen Ökonomie (115-147). IV. Konstruktion von Internationalität: Referenzhorizonte von Erziehungspolitik und Pädagogik im Wandel gesellschaftlicher Systeme; V. Migration im Vergleich: Rainer Münz / Wolfgang Seifert / Ralf Ulrich / Heinz Fassmann: Wanderungsmuster, Stellung von Einwanderern und Migrationspolitik in Deutschland und Österreich (261-340). VI. Gesellschaftliche Besonderheiten Europas im 19. und 20. Jahrhundert: die gelebte und gedachte europäische Gesellschaft: Harmut Kaelble: Die gelebte und gedachte europäische Gesellschaft. Einleitung (343-351); Sabine Haustein: Westeuropäische Annäherung durch Konsum seit 1945 (353-390). VII. Nationale und ethnische Identitätsdiskurse in Mittel- und Osteuropa: Beate Binder / Wolfgang Kaschube / Peter Niedermüller: "Geschichtspolitik": Zur Aktualität nationaler Identitätsdiskurse in europäischen Gesellschaften (465-508). VIII. Die Konstruktion des Eigenen. Die Orientalismus-Debatte in der Nachfolge Edward Saids als jüngste Phase der Auseinandersetzung außereuropäischer Eliten mit Europa seit 1978.