/ 03.06.2013
Gerhard Vowinckel
Gesinnungstäter und Strategen. Politisch-moralische Denkformen und soziale Lebensräume
Konstanz: UVK Universitätsverlag 1996; 195 S.; brosch., 58,- DM; ISBN 3-87940-558-1Die verschiedenen Kapitel des Bandes drehen sich um "gesellschaftliche kursierende Denkmittel, die zu bestimmten Zeiten an bestimmten gesellschaftlichen Orten allgemein für vernünftig, moralisch oder einfach selbstverständlich gehalten werden" (11). Den theoretischen Rahmen für die Einzeluntersuchungen, die Vowinckel zum Teil schon in Aufsatzform veröffentlicht hat, bieten die Arbeiten der Entwicklungspsychologen Jean Piaget und Lawrence Kohlberg. Ausgehend von deren Typologien moralischer Denkformen untersucht Vowinckel exemplarisch den Wandel der Normen zum körperlichen Ausdruck der Affekte, den Auf- und Abstieg kindlicher Unschuld als eines gesellschaftlichen Erziehungsideals oder etwa unterschiedliche Machtbegriffe im Laufe der Jahrhunderte. Die Entwicklung interpretiert Vowinckel dabei nicht als linearen Prozeß, sondern in seiner Ambivalenz: "Zuwächse an Rationalität" sind danach "mit emotionalen Kosten und Verlusten an Orientierungssicherheit verbunden" (14).
Manuel Fröhlich (MF)
Prof. Dr., Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Universität Jena (www.manuel-froehlich.de).
Rubrizierung: 5.4
Empfohlene Zitierweise: Manuel Fröhlich, Rezension zu: Gerhard Vowinckel: Gesinnungstäter und Strategen. Konstanz: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1908-gesinnungstaeter-und-strategen_2247, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 2247
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Prof. Dr., Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Universität Jena (www.manuel-froehlich.de).
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