/ 03.06.2013
Hermes Spiegel
Gramsci und Althusser. Eine Kritik der Althusserschen Rezeption von Gramscis Philosophie
Berlin/Hamburg: Argument 1997 (Argument-Sonderband N. F. 248); 158 S.; 24,80 DM; ISBN 3-88619-248-2Der Band ist eine in Teilen überarbeitete und gekürzte Dissertation, die 1982 an der FU Berlin als Dissertation angenommen wurde und erstmals 1983 in der Edition Philosophie und Sozialwissenschaften erschien. Spiegels Arbeit greift in die Auseinandersetzung um den Charakter der Marxschen Dialektik ein, "insofern sie sich als Beitrag zur Begründung der These versteht, dass eine auf politische Praxis bedachte Geschichtsforschung die Annahme einer substantiellen Kontinuität zwischen Hegelscher und Marxscher Dialektik zur Bedingung hat" (9). Das Thema wird gleichsam indirekt erarbeitet, nämlich anhand von Althussers Kritik an Gramscis Philosophie der Praxis. Nach der Darstellung des ontologischen und erkenntnistheoretischen Rahmens der Gramscischen Philosophie (11 ff.) sowie deren Verhältnis zum Idealismus Croces (39 ff.) wird im zweiten Teil des Buches Althussers Vorwurf erörtert, Gramscis Marxismusverständnis führe zu einem historischen Relativismus, nach welchem auch die marxistische Theorie als historisch bedingt relativiert werde (61 ff.). Spiegel weist unter anderem nach, daß diese Kritik nicht zutrifft (82 ff., 143 f.). Im dritten Teil (93 ff.) schließlich erörtert Spiegel Übereinstimmungen zwischen der Althusserschen Philosophie und Diltheys Historismus sowie Heideggers Zeitbegriff.
Michael Henkel (MH)
Priv.-Doz. DR., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.4
Empfohlene Zitierweise: Michael Henkel, Rezension zu: Hermes Spiegel: Gramsci und Althusser. Berlin/Hamburg: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3002-gramsci-und-althusser_3924, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 3924
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Priv.-Doz. DR., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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