In der Kontroverse um Kulturpflanzen mit gentechnisch erzeugter Herbizidresistenz hat das Wissenschaftszentrum Berlin zwischen 1991 und 1993 ein neues partizipatives Verfahren zur Technikfolgenabschätzung durchgeführt. Der Band stellt sowohl das Verfahren als auch die speziellen gentechnologischen bzw. agrarwissenschaftlichen Aspekte dieses Themenbereichs ausführlich dar. Die grundsätzliche Frage lautet: Kann das partizipative Verfahren als Beispiel für ein neues Modell der Politikberatung fungieren? Nach dem partizipativen Modell sollte Technikfolgenabschätzung nicht wie bisher nur Sache eines Expertenforums sein. Vielmehr war das Ziel, eine diskursive "Arena" für die erklärten Befürworter und Gegner der Technik zu schaffen. Konkret wurden eine Reihe von Konferenzen veranstaltet, deren Erfolg die Autoren kritisch betrachten: Partizipation schaffe eine "Pluralisierung der Kommunikationsprozesse, sie ist keine Strategie zur Demokratisierung der Entscheidungsprozesse" (321). Das partizipative Verfahren könne aufgrund des zeitlichen und finanziellen Aufwandes für alle Beteiligten nicht das Normalverfahren der Politikberatung sein.