Wie sieht es tatsächlich aus im berühmt-berüchtigten US-amerikanischen Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba und was geht dort wirklich vor sich? Der Fernsehjournalist Pastouna entschloss sich im Jahr 2003, Antworten auf diese Fragen zu suchen. Seine Recherchen über die Schicksale zweier in Guantanamo inhaftierter „illegaler Kämpfer” (des Briten Moazzem Begg und des Deutschen Murat Kurnaz) führten Pastouna u. a. nach Afghanistan, um dort Freunde und Verwandte der Inhaftierten zu interviewen. Seine während des Besuchs in Guantanamo Bay gewonnenen Eindrücke gibt er detailliert wieder, ebenso wie die im Camp geführten Interviews mit Angehörigen des US-Militärs, darunter mit dem Kommandeur des Lagers und dem für die religiöse Betreuung der Gefangenen zuständigen islamischen Geistlichen. Pastouna legt mit diesem Buch die schriftliche Aufbereitung einer Reportage vor, welche die Beschreibung der Gedanken und subjektiven Empfindungen eines Journalisten ganz bewusst nicht ausspart. Aber auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen Guantanamo Bay fand Eingang in das Buch. Die Vorgeschichte sowie Hintergründe des US-amerikanischen Krieges gegen den Terror werden in kurzen Beiträgen, die der Reportage Pastounas angehängt sind, von Marcus Pyka, Markus Wriedt sowie Knut Ipsen analysiert. Der Beitrag von Ipsen, der sich mit der Debatte über den völkerrechtlichen Status der Gefangenen in Guantanamo Bay auseinander setzt, verdient dabei wegen seiner klaren Argumentation und inhaltlichen Prägnanz besondere Beachtung.