Regieren ist politische Koordination und Steuerung, Leitung und Entscheidung sowie die Fähigkeit zur Durchsetzung von Politik. Dabei muss es das „Hauptziel von gutem Regieren sein, Gemeinwohl zu schaffen und zu individueller Lebensqualität beizutragen” (9). Dies führt zu Fragen, „wie das Vertrauen in den Staat und die Verwaltung gestärkt werden kann, wie Fairness, Gender-Gerechtigkeit und individuelle Gerechtigkeit erreicht, wie das im öffentlichen Sektor bestehende Innovationspotenzial genutzt und wie letztlich Nachhaltigkeit von Politik- und Verwaltungshandeln gesichert werden können.” Der vom Zentrum für Verwaltungsforschung in Wien (mit Unterstützung des Österreichischen Städtebundes und des Bundeskanzleramtes) herausgegebene Sammelband ist diesem Fragenkreis mit insgesamt 45 Beiträgen gewidmet. In einem ersten Teil stehen allgemeine Konzepte im Mittelpunkt, z. B. das New Public Management-Modell und deren Realisierungen, etwa in der österreichischen Bundesverwaltung. Im zweiten Teil geht es um die Stärkung des Vertrauens in Staat und Verwaltung; Stichworte sind u. a. Qualitätsmanagement in der öffentlichen Verwaltung, Bürgerhaushalt oder Ehrenamt. Der folgende Fairness- und Gerechtigkeitsblock entfaltet den Gerechtigkeitsansatz, u. a. am Beispiel des Gender Budgetings in Wien. Im Zentrum des umfangreichen vierten Buchteils steht die Nachhaltigkeitssicherung von Politik- und Verwaltungshandeln; zweckmäßige Beispiele dafür sind die wirkungsorientierte Steuerung in der österreichischen Bundesverwaltung, die nachhaltige Produktbudgetierung oder das Public Value-Modell der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft. Der Band schließt mit Entwicklungsperspektiven und Schlussfolgerungen. Gutes Regieren zielt dabei auf eine Belebung „der Demokratie und eines Gestaltungs- und Führungswillens der Politik.” (689)