Im Zentrum des Bandes steht - wie nicht unbedingt aus dem Titel ersichtlich - die PDS sowie deren Geschichtsbild und Umgang mit der Geschichte. Bei allem Pluralismus der vorgetragenen Positionen und Perspektiven formulieren die Herausgeber in der Einleitung den Grundkonsens des Bandes: Es existiert in der PDS "ein beträchtliches Maß an Kontinuität zu Vorstellungen der SED und ihrer Interpretation von Geschichte" (7). Inhalt: I. Das Postkommunistische Geschichtsbild: traditionelle Positionen und "halbherziger Revisionismus": Heinrich August Winkler: Kein Bruch mit Lenin: Die Weimarer Republik aus Sicht von SED und PDS (11-23); Hermann Weber: "Hauptfeind Sozialdemokratie": Zur Politik der deutschen Kommunisten gegenüber den Sozialdemokraten zwischen 1930 und 1950 (25-46); Bernd Faulenbach: Die DDR als antifaschistischer Staat (47-68); Ilko-Sascha Kowalczuk: "Faschistischer Putsch" - "Konterrevolution" - "Arbeitererhebung": Der 17. Juni 1953 im Urteil von SED und PDS (69-82); Manfred Rexin: Mauer-Schatten: Die PDS zum 13. August 1961 (83-92); Heinrich Potthoff: Bundesrepublik im Visier der SED: Wunsch und Wirklichkeit kommunistischer Deutschlandpolitik seit dem Mauerbau (93-109); Wolfgang-Uwe Friedrich: Denkblockaden: Das Totalitarismusmodell aus Sicht der PDS (111-139); Konrad H. Jarausch: "Sich der Katastrophe stellen": (Post-)Kommunistische Erklärungen für den Zusammenbruch der DDR (141-150). II. Handlungsfelder der PDS im Streit um das Geschichtsbild: Rainer Eckert: Geschichte als Instrument: Geschichtsbild und Agitprop in der PDS und ihrem Umfeld (153-197); Gero Neugebauer: Anmerkungen zum Geschichtsbild in der Programmatik der PDS (199-222); Hartmut Soell: Weltgeschichtliche "Tragik" oder defizitäres Menschenbild? Bemerkungen zum PDS-Sondervotum im Bericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland" (223-234); Michael Laubsch: Geschichtsbild und historische Aufarbeitung der PDS/Linke Liste im 12. Deutschen Bundestag (235-247); Andreas Wendt: Das "Neue Deutschland" nach 1989: Zwischen Revisionismus und Apologetik (249-261); Annette Leo: Zerbrochene Bilder: Ein antifaschistisches Traditionskabinett und die Geschichtsauffassungen der SED/PDS (263-281); Regina Mönch: Mühsame Umschiffung gefährlicher Klippen: Zum Umgang mit der Vergangenheit auf dem 4. Parteitag der PDS (283-287). III. Schlußbetrachtung: Wolfgang Thierse: Die Farbe des Chamäleons (291-298).