Der Band ist das Ergebnis einer Tagung des Arbeitskreises Handlungs- und Entscheidungstheorie innerhalb der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW). Ziel ist, "das wichtigste moderne Theorienkonzept der Sozialwissenschaften für die Politikwissenschaft fruchtbar zu machen" (Kunz / Druwe im Vorwort) [7]. Während Rational-Choice-Ansätze in den USA auch unter Politikwissenschaftlern schon sehr verbreitet seien, gebe es in Deutschland immer noch ein Defizit (7). In jedem Fall empfehlenswert - zur Einführung in die Einführung - ist der "metatheoretische" Überblick von Dreier. Er unternimmt eine Typologie der Ansätze und resümiert: "Sowohl bezüglich des bloßen Begriffs der 'Handlung' als auch im Bereich der Handlungs- und Entscheidungstheorien verschiedener sozialwissenschaftlicher und anderer Disziplinen besteht ein nahezu unübersichtlicher Pluralismus an Semantiken und theoretischen Konzepten." (78) Inhalt: A Einführung in die Konzepte: Manfred Hennen / Elisabeth Springer: 1. Handlungstheorien - Überblick (12-41); 2. Thomas Schmidt: Klassische Erwartungsnutzentheorie: Status, Anwendbarkeit, Perspektiven (42-55). B Metatheoretische Analysen: 3. Volker Dreier: Metatheoretische Reflexionen über Handlungs- und Entscheidungstheorie(n) (56-82); 4. Hartmut Kliemt: Rational Choice-Erklärungen? (83-105); 5. Annette Schmitt: Ist es rational, den Rational Choice-Ansatz zur Analyse politischen Handelns heranzuziehen? (106-126). C Forschungsstand: Ausgewählte Fragestellungen: 6. Ulrich Willems: Restriktionen und Chancen kollektiven Handelns (127-153); Volker Kunz: Präferenzen, Wertorientierungen und Rational Choice (154-176); 8. Thomas Plümper: Entscheidung unter Unsicherheit und die Rationalität von Routinen (177-206); 9. Daniel Diermeier: Spieltheoretische Modelle in der Theorie der Politik (207-225); 10. Hans-Peter Burth: Zur Verbindung von autopoietischer Systemtheorie und strukturell-individualistischer Handlungstheorie (226-241).