Von den antiken Klassikern bis zu verschiedenen Spielrichtungen postmodernen und feministischen Denkens reichen die 154 hier vorgestellten Werke. Die Grundidee ist originell; gegenüber der üblichen ideengeschichtlichen Darstellung sollte hier "eine von der bisherigen abweichende, neue Variante realisiert werden: in Gestalt eines Nachschlagewerks, das die repräsentativen, bedeutenden und wirkungsmächtigen Texte der politischen Theoriengeschichte aus allen Epochen der abendländisch-europäischen Ideengeschichte in Werkmonographien versammelt" (IX). Nach einigen Kurzinformationen zur Publikationsgeschichte werden die jeweiligen, alphabetisch nach Autoren geordneten Werke nach Inhalt und ideengeschichtlichem wie historischem Kontext knapp (zumeist 2-3 Seiten) vorgestellt. Daran schließen sich Informationen zu Ausgaben des Textes und zur Sekundärliteratur an, in der durchweg altbewährte neben neuere Untersuchungen gestellt werden. Verschiedene Register und Werkverzeichnisse erleichtern die Arbeit mit dem handlichen und preisgünstigen Band. Listen dieser Art verführen natürlich sofort dazu, nach Auslassungen zu stöbern und Alternativlisten aufzustellen. Diesem ebenso reizvollen wie müßigen Unterfangen soll hier (fast) nicht nachgegeben werden. Bedauernd sei darauf hingewiesen, daß Rawls' "Political Liberalism" nicht mehr aufgenommen wurde - das Werkverzeichnis schließt mit dem Jahr 1990. Auch Dworkin sucht man vergebens, und von den Kommunitaristen finden sich nur Walzers "Spheres of Justice". Foucault endlich fehlt vollkommen. Aber solche "Mängellisten" kann man schließlich bei jedem Werk aufstellen. Die tatsächlich besprochenen Werke umfassen so viele Aspekte politischer Theorie, daß die kleinen Versäumnisse nicht ins Gewicht fallen. Im Vorwort wird darauf hingewiesen, daß die einzelnen Werkmonographien "die Lektüre der besprochenen Originalwerke keineswegs ersetzen" (IX) wollen. Bleibt zu hoffen, daß sich zusammen mit dem Buch auch dieser Wunsch durchsetzen wird.