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/ 03.06.2013
Michael Herms

Heinz Lippmann. Porträt eines Stellvertreters. Mit einem Vorwort von Hermann Weber

Berlin: Dietz Verlag 1996; 320 S.; 39,80 DM; ISBN 3-320-01869-8
Das "dramatische Leben" (9, Vorwort) Lippmanns, seinen Weg, der bestimmt war von "zwei schrecklichen Diktaturen in Deutschland, der Barbarei des Nationalsozialismus und der Brutalität des Stalinismus" (10, Vorwort) hat der frühere FDJ-Funktionär und Historiker Herms beschrieben. Lippmann, geb. im Oktober 1921, wurde aufgrund der NS-Rassengesetze zum Halbjuden gestempelt und nach Auschwitz, später Buchenwald deportiert. In dieser Zeit entwickelte er sich zum Kommunisten bzw. Stalinisten und wurde in der Nachkriegszeit im Osten Deutschlands Funktionär, 1952 sogar Stellvertreter des damaligen FDJ-Vorsitzenden Erich Honecker. Aufgrund von "Parteisäuberungsmaßnahmen", denen wahrscheinlich auch Lippmann zum Opfer gefallen wäre, verließ er 1953 die DDR und lebte seither bis zu seinem frühen Tod 1974 in Westdeutschland. Aufgrund seiner Vergangenheit hatte er hier Schwierigkeiten, Fuß zu fassen. 1971 veröffentlichte er die vielbeachtete erste Honecker-Biographie "Porträt eines Nachfolgers". Herms stützt seine Arbeit auf zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen und umfangreiche Archivstudien.
Sabine Steppat (Ste)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.3132.32.312 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Michael Herms: Heinz Lippmann. Berlin: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1623-heinz-lippmann_1852, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 1852 Rezension drucken
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