In vierzehn Reportagen rufen die Autorinnen und Autoren dem Leser ins Gedächtnis, dass Hitlers Schergen immer noch unbehelligt in der deutschen Gesellschaft wohnen, alt und gebrechlich, aber oft geachtet von ihrer unmittelbaren Umgebung. Es verwundert vor diesem Hintergrund kaum, dass viele, wie der ehemalige Auschwitz-Arzt Münch, überhaupt kein schlechtes Gewissen haben, auch wenn sie direkt mit ihren Opfern konfrontiert werden. Die Reportagen sind naturgemäß keine wissenschaftlichen Studien und es gibt auch bereits viele Bücher, in denen das skandalöse Versagen der deutschen Justiz, aber auch der deutschen Gesellschaft kritisiert wird, die Untaten von Hitlers Schergen ohne zu zögern aufzuklären. Dies nimmt den Beiträgen zu diesem Band jedoch nichts von ihrer teils bestürzenden Eindringlichkeit. Inhalt: Helmut Ortner: Die Täter, die Opfer und wir (7-14); Alexander Smoltczyk: Der Doktor und sein Opfer (15-27); Erwin Koch: Herr M. und das Nazi-Gold (29-45); Ingrid Müller-Münch: Fremde im eigenen Haus (47-58); Thorsten Schmitz: Die Stute von Majdanek (59-79); Georg Bönisch: "So müsste die Hölle sein" (81-88); Michael Frank: Nebenwirkung: Kindermord (89-93); Helmut Ortner: "Irgendwann muss doch auch mal Frieden sein" (95-110); Günther Schwarberg: Der lange Weg von Hamburg nach Hamburg (111-116); Peter Roos: Der Nazi und der Nestbeschmutzer (117-132); Ulrich Völklein: "Der Doktor ist weg" (133-139); Martin Schmitz: "Wir waren doch Deutsche!" (141-149); Heidrun Graupner: Kein Sklave des Hasses (151-158); Thorsten Schmitz: Blutbande (159-170); Constanze von Bullion: Funkwerk Köpenick schaltet nicht (171-176).